Anschlag Bengasi: US-Regierung will nicht manipuliert haben


(C) World Economic Forum, swiss-image.ch Photo by Remy Steinegger, 2002, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Laut einem Bericht von ABC News hätten das Weiße Haus und das US-Außenministerium Schreiben des US-Auslandsgeheimdienstes CIA manipuliert, um so den Anschlag vom 11. September 2012 auf das Konsulat der Vereinigten Staaten in Libyen herunterzuspielen.

Bei dem durch Al-Kaida-Strukturen orchestrierten Anschlag, scheinbar mit hinter-stehender Koordinierung, waren der US-Botschafter Christopher Stevens und drei weitere Diplomaten ums Leben gekommen. ABC News hatte Email-Schriftverkehr veröffentlicht, mit Talking Points die durch die CIA kurz nach dem damaligen Anschlag an ausgewählte Regierungsmitglieder und Parlamentarier versendet worden waren.

Es seien aus dem Originalschreiben der Central Intelligence Agency (CIA) gezielt Hinweise gestrichen worden, welche auf die Miliz Ansar al-Scharia hingewiesen hätten, heißt es. Jene Gruppierung soll mit Al-Kaida enge Kontakte unterhalten. Auch seien angeblich Informationen darüber entfernt worden, dass die CIA im Vorfeld vor einem Terroranschlag gewarnt hätte.

Das Weiße Haus selbst wehrt sich gegen die Vorwürfe, dass Manipulationen unternommen wurden. Die einzige Änderung die man vorgenommen hätte, betraf angeblich nur die Ortsbezeichnung in Bengasi, verlautbarte ein Sprecher des Weißen Hauses (Jay Carney).

Seitens der Kongressabgeordneten Ann Wagner (Missouri) warf man dem US-Präsidenten Barack Hussein Obama direkt vor, den Angriff auf das US-Konsulat ermöglicht zu haben. Das Weiße Haus war in der Vergangenheit immer wieder der Frage ausgewichen, wer ein rechtzeitiges Eingreifen von Spezialeinheiten verhindert hatte.

Der Whistleblower Greg Hicks, der zweite Mann nach J. Christopher Stevens, sagte aus, dass Sondereinheiten nicht in Tripolis starten und den Leuten im Konsulat helfen durften. Laut einem Anruf des "Special Operations Command Africa" sei klargestellt worden: "Ihr dürft jetzt nicht ausrücken, ihr habt nicht die Erlaubnis zu gehen".

In den Stunden nachdem die Soldaten zurückgepfiffen wurden, starben drei weitere Diplomaten. Auch wurde erst kürzlich enthüllt, dass das US-Außenministerium Individuen mit Verbindungen zu Al-Kaida anheuerte, um die diplomatische Vertretung zu "beschützen". Vertreter des Außenministeriums versuchten später die Beteiligung von Al-Kaida zu vertuschen.

Nachdem der CIA-Chef David Petraeus wegen Frauenstories zurücktreten musste, verlautbarte dieser vor dem Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses (hinter verschlossenen Türen) im November vergangenen Jahres, laut dem republikanischen Abgeordneten Peter King, dass Petraeus' Aussage abgewichen sei von den Angaben, die dieser kurz nach der Attacke in Bengasi vom 11. September 2012 vor dem Kongress machte. Zuvor hatte er den Angriff auf das Konsulat mit Protesten gegen einen islamfeindlichen Film in Verbindung gebracht. Warum der damalige Geheimdienstchef seine Version der Ereignisse nachträglich änderte, war unklar.

  
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