Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung

Seitens der EBRD (Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung) hatte man kürzlich die Wachstumsprognosen für die Schwellenländer Europas und auch Nordafrikas senken müssen. Demnach rechnen die Analysten der EBRD nur noch mit einem Gesamtplus von 2,2 Prozent beim BIP.
In 2012 kamen die Länder dieser Schwellenregionen noch auf ein gemeinsames Wachstum von 2,6 Prozent. Im Januar hatte man noch einen Zuwachs der Wirtschaftsleistung von 3,1 Prozent erwartet. Bei den Schwellenländern Europas und Nordafrikas handelt es sich um welche, die Mitteleuropa über den Balkan bis hin zu Zentralasien und auch die südlichen und östlichen Mittelmeeranrainer umfassen.
Die EBRD begründet die Korrektur über das Wachstum damit, dass vor allem die russische Wirtschaft eingebrochen sei. Die Konjunktur dürfte hier in 2013 nur um 1,8 Prozent zulegen. In 2012 wuchs die Wirtschaft des flächenmäßig größten Landes der Welt noch um 3,4 Prozent. Noch im Januar stellte die EBRD für Russland ein Wachstum von 3,5 Prozent in Aussicht, die Korrektur ist entsprechend deutlich ausgefallen.
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (European Bank for Reconstruction and Development, EBRD) bezieht Einlagen von 65 Staaten und europäischen Institutionen. Neben den USA und Russland gehören zum Kreis der Anteilseigner auch Deutschland, Frankreich und die EU. Die Aufgabe der EBRD, gestellt nach dem Zusammenbruch des Ostblocks ab 1989, ist es, die Länder in Mittel- und Osteuropa sowie in der Gemeinschaft unabhängiger Staaten in ihrem Transformationsprozess, hin zu Marktwirtschaft und privatem und unternehmerischem Handeln, finanziell zu unterstützen.
Erik Berglof, der Chefökonom der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, verlautbarte mit Blick auf Slowenien, dass sich das Land in die richtige Richtung bewegen würde. Es versucht aktuell ohne Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm ESM sein heimisches Bankensystem zu reformieren und den Haushalt zu sanieren. Doch zunächst wird es wohl eher schlecht aussehen. Die EBRD prognostiziert, dass die slowenische Wirtschaft in diesem Jahr um 2,5 Prozent schrumpfen wird.
Im vergangenen Jahr hatte die EBRD einen Sonderfonds von einer Milliarde Euro für vier Länder des Arabischen Frühlings beschlossen. Die Gelder gingen an Ägypten, Tunesien, Marokko und Jordanien, entschied die EBRD zum Abschluss ihrer Jahrestagung in London (deren Sitz). Der Präsident ist derzeit der Brite Suma Chakrabarti, er setzte sich im vergangenen Jahr gegen den deutschen Amtsinhaber Thomas Mirow durch.
