Anatomie der russischen Elite: Die Militarisierung Russlands unter Putin

In ihrem Buch "Anatomie der russischen Elite" der Autorin Olga Kryschtanowskaja wird ein neuer Blick auf die sowjetisch-russische Geschichte der vergangenen beiden Jahrzehnte (seit 2005) ermöglicht. Man geht auf den seelischen Zustand, die Ziele und Prägungen des Personals ein, welches heute an den Schalthebeln des Staates sitzt.
Für zahlreiche Medien gilt die Autorin als wichtiger Ansatz in der Berichterstattung über den eingeschlagenen Kurs Putins und etwa auch das Vorgehen gegen Oligarchen-Milliardäre wie Michail Chodorkowskij und die Neubesetzung der Führungspositionen mit alten Sowjet-Seilschaften aus Geheimpolizei und Militär.
Durch die angestellten Recherchen von Kryschtanowskaja kann ein ggf. neuer Blick auf den russischen Inlandsgeheimdienst FSB, der aus dem Vorläufiger KGB mit hervorgegangen ist, genommen werden. Es heißt, dass fast 60 Prozent der Mitglieder des Sicherheitsrates und etwa 70 Prozent der Präsidialverwaltung in den Provinzen heute Uniform tragen würden.
Der ehemalige KGB-Offizier und FSB-Direktor, heutiger russischer Präsident, Wladimir Wladimirowitsch Putin, hat den russischen Staat innerhalb weniger Jahre radikal umgebaut. Die Duma wurde laut Olga Kryschtanowskaja zu einem Erfüllungsorgan des Kremls gemacht. Die freie Presse des Landes sei "ausgeschaltet" worden.
Dass sich das heutige Russland auf dem Weg in den Autoritarismus (in der Politikwissenschaft als eine diktatorische Form der Herrschaft bezeichnet) befindet, daran gibt es nach der Analyse von Olga Kryschtanowskaja keinen Zweifel. Die Folgen für Westeuropa und die geopolitische Lage insgesamt werden dabei als "gravierend" bezeichnet.
Es ist zu sehen, dass sich die "Vertikale der Macht" unter Putin als das zentrale Merkmal des politischen Systems in Russland herausgebildet hat. Diese Bezeichnung der "Vertikale der Macht" steht dabei für eine strikte Kommandokette des Kremls. In dieser Verkettung haben sich alle staatlichen Organe wie Parlament, Justiz oder Ministerkabinett, gesellschaftliche Einrichtungen wie etwa Medien, politische Parteien oder auch Verbände, unter- und einzuordnen.
Laut der Autorin wäre zum damaligen Zeitpunkt der Recherchen für das Buch bereits jeder zehnte Abgeordnete des Föderationsrates Angehöriger von Armee und „Sicherheitsdiensten“ gewesen. Besonders viele Beamte "in Uniform" gebe es im staatlichen Mittelbau. Sie würden als Bevollmächtigte des russischen Präsidenten fungieren oder als "Inspektoren der Föderation". Sie seien sowohl in den Regionen als auch im Zentrum Moskaus selbst zu finden. Sie dienen den Behörden, finden sich aber auch in der staatlich gelenkten Wirtschaft wieder. Das russische Innenministerium sei sogar fast komplett in der Hand von EX-Geheimdienstlern.
Wenn Sie dieses Buch ("Anatomie der russischen Elite: Die Militarisierung Russlands unter Putin") als Ergänzung zur Thematik beziehen möchten, können Sie es unter der ISBN (978-3462034158) oder unter der folgenden Quelle über das Internet erwerben: Anatomie der russischen Elite
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