CDC

In Frankreich hat nun eine Vereinigung für die Rechte von Schwarzen eine Klage gegen die Staatsbank CDC (Caisse des Depots) angekündigt. Der Präsident Louis-Georges Tin (Cran) gab anlässlich des franz. Gedenktages zur Abschaffung der Sklaverei in Paris zur Sache zu verstehen: "Die CDC ist Komplize eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit".
Im Fall gehe es um Gelder, welche Haiti im Gegenzug für seine Unabhängigkeit gezahlt hätte und in die staatliche Caisse des dépôts (CDC) abwanderten. Laut Louis-Georges Tin hätte die CDC eine "beträchtliche Rolle bei der Sklaverei" gespielt.
Im Jahr 1804 hatte Haiti seine Unabhängigkeit erlangt. Seitens Frankreichs hatte man jedoch einen finanziellen Ausgleich für seine dort ansässigen Siedler verlangt. Dem Präsidenten des Rates der Schwarzen-Vereinigungen (Cran), Louis-Georges Tin, zufolge, hätte Haiti von 1825 bis 1946 die Summe von etwa 21 Mrd. US-Dollar gezahlt.
Die Vereinigung wolle erreichen, dass die Bank eine Entschädigung in Höhe von mindestens zehn Millionen Euro springen lässt. Dieses Geld soll demnach für einen Fonds zur Finanzierung der Forschung genutzt werden. Seitens der CDC hatte man in der Sache auf die Zuständigkeit des Staates verwiesen.
Ein Sprecher der Bank gab der Agentur AFP zu verstehen, dass Summen, welche bei der Bank hinterlegt wurden, nach 30 Jahren in die Staatskasse übertragen werden. Der französische Präsident François Hollande verlautbarte, dass staatliche Entschädigungszahlungen "unmöglich" seien.
Er wolle, anlässlich des nationalen Gedenktages zur Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1848, jedoch einen "Frieden der ausgesöhnten Erinnerungen". Da es laut Louis-Georges Tin keine politische Lösung zur Thematik gibt, müsse man nun eben juristische Wege beschreiten.
Die franz. Caisse des Dépôts (CDC) wurde durch ein "spezielles Gesetz" am 28. April 1816 in der postnapoleonischen Restauration gegründet. Seit der Gründung untersteht die Bank der direkten Aufsicht und dem Schutz des französischen Parlaments.
