Spanien: Demonstrationen gegen Kürzung im Bildungssystem


(C) cesarastudillo; 2007, Bild: flickr (CC BY-NC 2.0)

In Spanien haben zuletzt tausende Menschen gegen die massiven Kürzungen im Bildungssystem protestiert. In der spanischen Hauptstadt Madrid marschierten Medienberichten zufolge streikende Lehrer, Hochschuldozenten, Studenten und Schüler zum Bildungsministerium auf.

Dort skandierten Sie u.a., dass der Ressortchef José Ignacio Wert (Minister für Bildung, Kultur und Sport im Kabinett Rajoy) zurücktreten solle. Viele der Protestteilnehmer trugen grün, die Farbe der Protestbewegung gegen die umfangreichen Sparmaßnahmen.

Laut der Nachrichtenagentur AFP gab die Englischlehrerin Fernanda González, welche am Protest teilnahm, zu verstehen: "Wir haben einen kleinen Etat und sie kürzen ihn immer weiter [...] Es gibt immer weniger Lehrer und immer mehr Schüler".

Es wurde im gesamten Bildungsbereich gestreikt. Seitens der Organisatoren sprach man von einer etwa 70-prozentigen Beteiligung der Lehrer. Seitens des staatlichen Bildungsministeriums nannte man hingegen nur eine etwa 20-prozentige Teilnahme dieser.

Neben der spanischen Hauptstadt Madrid demonstrierte man auch in Spaniens zweitgrößter Metropole Barcelona sowie in anderen Städten wie Sevilla, Valencia und Zaragoza. Die spanische Regierung plant eine Bildungsreform in dem Land.

Man wolle mit einem neuartigen Bewertungssystem, welches größere Klassen erlaubt und Spanisch im Vergleich zu den Regionalsprachen stärker fördert (was etwa in Katalonien nicht gut ankommt), einen neuen Sparansatz finden. Wegen der Krise in dem Land hat die Regierung den Etat für Bildung in 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent weiter gekürzt. Dies führt u.a. auch zu steigenden Studiengebühren.

Bereits im Mai vergangenen Jahres kam es zu Protesten wegen damaligen Kürzungen im Bildungswesen. Bei mehreren landesweiten Streiktagen gingen Lehrer, Studenten, Schüler und Eltern auf die Straßen.

In Madrid zählte man im Mai vergangenen Jahres laut Angaben der Veranstalter mehr als 100.000 Menschen auf den Straßen. Sie marschierten hinter einem Banner mit der Aufschrift: "Bildung ist keine Ausgabe, es ist eine Investition. Nein zu den Kürzungen!"

  
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