Probleme mit der Gesundheit durch Wirtschaftskrise


(C) Jared Rodriguez, Truthout.org, 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

In einer kürzlich veröffentlichten Studie heißt es zu den Auswirkungen der Krise in der EU, dass immer mehr Menschen, welche von Krisenzuständen direkt betroffen sind, gesundheitliche Probleme bekämen. Besondern betroffen seien demnach Länder wie Spanien, Griechenland oder Portugal.

Im Zuge der Krise wurden dort die Ausgaben im Gesundheitssektor stark gekürzt, hieß es in der Studie die in der britischen Fachzeitschrift "Lancet" veröffentlicht worden war. Dadurch würde auch der Zugang zu Ärzten erschwert.

Auch die Zahl der Selbstmorde sei im Verlauf der EU-Krise seit 2007 wieder angestiegen, nachdem sie in den Vorjahren gesunken war. Besonders heikel sei die Lage demnach in Griechenland. Unter Berufung auf das dortige Gesundheitsministerium schrieben die Autoren der Studie, dass die Zahl der Selbstmorde in den ersten fünf Monaten 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 40 Prozent angestiegen war.

Durch die Kürzungsvorgaben musste das Budget der Krankenhäuser des Landes um ca. 40 Prozent verringert werden. Es gäbe sowohl Engpässe bei Personal als auch Medikamenten. Auch würde in Griechenland die Zahl der HIV-Infektionen zunehmen. Dies aus dem Grund, schreibt man, da Programme zur Bereitstellung sauberer Nadeln für Drogenabhängige gestrichen wurden.

Auch belasteten die wachsende Arbeitslosigkeit und die Angst vor dem Verlust der Arbeitsstelle die Menschen in den Krisenstaaten, was zusätzlich zu psychologischen Problemen führte. Das volle Ausmaß der Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Gesundheit der EU-Bürger sei laut den Autoren "noch nicht absehbar".

Dies auch aus dem Grund, da sich die Folgen der Krise weit in die Zukunft erstrecken würden. Man könnte sie erst in einigen Jahren umfassend feststellen. Man wirft der EU-Kommission vor, nicht auf Gesundheitsgefahren hinzuweisen, welche durch die vorangetriebenen Sparbemühungen entstünden.

Auch gingen die Autoren der Studie die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten an: "Viele Gesundheitsministerien sind still geblieben", heißt es. Auf der anderen Seite sieht es in den "Nicht-Krisenländern" der EU derart aus, dass hier Menschen durch Überanstrengung bei der Arbeit Probleme bekämen, wie Depressionen oder Burn-Outs.

Laut einem Bericht der Techniker Krankenkasse (TK) ist seit dem Jahr 2000 die Zahl der Fehltage im Job wegen psychischer Erkrankungen in Deutschland um 75 Prozent angestiegen. (mehr hier)

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