Iran: Internationales Marinemanöver im Persischen Golf begonnen


(C) Jacques Descloitres, MODIS Land Rapid Response Team, NASA/GSFC, Bild: Wikipedia (PD)

Unter Führung der Fünften US-Flotte haben im Persischen Golf Marineschiffe aus 41 Staaten ein Marinemanöver gestartet. Das Manöver soll laut offiziellen Angaben bis zu 30. Mai 2013 andauern. Die Fünfte Flotte mit Sitz in Bahrain teilte mit, dass dies eines der größten Manöver seiner Art in der Region sei.

Offiziell diene es der "Beseitigung von Minen". Es findet in unmittelbarer Nähe zum Iran statt. Dieser hatte im Vorfeld mit einer möglichen Blockade der Straße von Hormus gedroht. Durch die Gewässer wird ein Großteil der weltweiten Ölproduktion transportiert. Die Übung ziele generell darauf an, den "internationalen Handel zu schützen" und die "internationale Fähigkeit zur Bewahrung der Freiheit der Seestraße zu verbessern", heißt es.

Wie auch im vergangenen Jahr in ähnlicher Form praktiziert, begann die Übung zunächst mit allgemeinen Manövern. In der kommenden Woche sollen demnach die Seemanöver unter Beteiligung von 35 Schiffen und "unbemannten U-Booten" beginnen. Ebenfalls hätten Südkorea und die USA kürzlich ein gemeinsames Militärmanöver im Gelben Meer begonnen.

Im Mittelpunkt dieser Übung im Gelben Meer stehe demnach der Kampf gegen U-Boot-Angriffe. Dieses Training solle bis Freitag andauern. Nach dem Großmanöver im Februar ist dies bereits die zweite US-südkoreanische Übung im Jahr 2013. Medienberichten zufolge nehmen an diesem Manöver das US-Atom-U-Boot „Los Angeles“, Aegis-Zerstörer und Seefernaufklärungs-Flugzeuge P-3C sowie südkoreanische Torpedozerstörer, U-Boote und Flugzeuge teil.

Erst kürzlich hieß es mit Blick auf die USA und dem "Manöver" im Persischen Golf, dass man eine neue Laserkanone gegen Drohnen entwickelt hätte. Ein Prototyp soll demnach auf einem Kriegsschiff (testweise) installiert werden. Mit dem neuen Waffensystem will man insbesondere unbemannte Luftfahrzeuge abschießen. Laut dem Marinesprecher Matthew Klunder sei geplant, eine Laserkanone testweise auf der „USS Ponce“ zu installieren.

Durch die Straße von Hormus zwischen dem Persischen Golf und dem Arabischen Meer werden knapp 40 Prozent der weltweit verschifften Öllieferungen abgewickelt. Der Iran hatte in der Vergangenheit öfters für den Fall eines Angriffes oder eines Exportverbots für sein Öl mit einer Blockade der Route gedroht. Die deutsche Bundesregierung merkte im Verlauf der Vergangenen Jahre an, dass man den politischen Druck auf den Iran erhöhen wird. Ende Dezember 2011 z.B. verlautbarte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes: "Wir sind uns mit unseren Partnern einig, dass der politische Druck erhöht werden muss".

Ende Dezember 2012 hatte die iranische Marine bei einem Manöver nahe der strategisch wichtigen Straße von Hormus mehrere Waffentests durchgeführt. Dabei kam u.a. auch das Luftabwehrsystem "Raad" zum Einsatz. Das System könne laut eigenen Angaben des Irans Raketen mit einer Reichweite von bis zu 50 Kilometern abfeuern (laut: Militärsprecher Admiral Amir Rastgari). Seinen Angaben zufolge hatte man auch Torpedos sowie Unterwasser- und Boden-Boden-Raketen erfolgreich getestet.

Ein ähnliches Manöver des Irans fand bereits ein Jahr zuvor statt. Im August vergangenen Jahres berichtete "Die Welt", dass spezielle Drohnen aus Deutschland helfen könnten. Nach einem Bericht der "Los Angeles Times" bestellte die US-Marine, im Februar vergangenen Jahres, in Deutschland Unterwasserdrohnen zur Minenbekämpfung. Hersteller der Unterwasserdrohnen ist Atlas Elektronik, ein Gemeinschaftsunternehmen von Thyssen-Krupp und EADS. Die 1,3 Meter langen und gut 40 Kilogramm schweren "Seefüchse" werden von Schiffen oder Hubschraubern aus gestartet.

 

Älteres:

Deutschland nimmt an Großübung in der Straße von Hormus teil

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte