(C) fakelvis, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Für Frankreichs Wirtschaft gab es nun einen erneuten Rückschlag, denn im März hatten Unternehmen die Produktion stärker gedrosselt als eigentlich erwartet worden war. Im Vergleich zum Vormonat sank die Produktion demnach um 0,9 Prozent, teilte das Statistikamt Insee mit.
Ökonomen waren im Vorfeld eigentlich von einem Rückgang von 0,3 Prozent ausgegangen. Im Februar hatte es nämlich noch ein Wachstum von 0,8 Prozent gegeben. Nun ging es jedoch in fast allen Bereich bergab. Laut der Nachrichtenagentur Reuters von der Produktion von Fahrzeugen bis hin zu Lebensmitteln und der Öl-Verarbeitung.
Mit Blick auf das gesamte erste Quartal 2013 ging die Produktion um 0,4 Prozent zurück. Damit wächst die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in Frankreich, denn der Bereich Industrie macht nur noch gut 12 Prozent des BIP aus. Ende vergangenen Jahres war die Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent zurückgegangen.
In einer zuletzt veröffentlichten Prognose der EU-Kommission hieß es, dass auch im Gesamtjahr 2013 eine Schrumpfung stattfinden könnte. Laut letzten Zahlen der EU um 0,1 Prozent. Experten sehen, dass die Schwächephase auch im Frühjahr weiter anhalten wird. Der Einkaufsmanager-Index liegt weiterhin unter der wichtigen 50-Punkte-Marke. Ebenfalls gingen die Aufträge zurück.
Der französische Finanzminister Pierre Moscovici verlautbarte kürzlich bei einer Zusammenkunft mit Wolfgang Schäuble: "Wir wollen keine Überanpassung für unser Land, wir wollen keine Austerität über das Notwendige hinaus". Die EU-Kommission hatte dem Land wegen sich verschlechternder Wirtschaftsdaten zugestanden, das Defizit statt in diesem Jahr erst 2015 wieder unter die Defizit-Obergrenze von drei Prozent des BIP bringen zu müssen.
In Deutschland waren die Pläne der EU-Kommission teils auf heftige Kritik gestoßen. Der deutsche FDP-Finanzexperte Hermann-Otto Solms forderte mehr Tempo: "Die Staaten sollen so schnell wie möglich ihre Reformen durchführen, die Haushalte sanieren und die Wettbewerbsbedingungen für die heimische Wirtschaft verbessern." Der deutsche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble befürwortete kürzlich mehr Zeit zur Haushaltskonsolidierung in Frankreich.
Bei einer Anleiheauktion nahm der französische Staat zuletzt mehr als 8 Mrd. Euro ein und muss dafür teils nicht mal Zinsen an die Investoren bezahlen. Teils kann der Staat sogar Prämien kassieren. Laut IWF-Daten lag die offizielle Staatsverschuldung in Frankreich in 2005 bei rund 1145 Mrd. Euro, in 2009 bei 1493 Mrd. Euro und in 2012 bei 1831 Mrd. Euro explizit.
