Schmidt: Skepsis bezgl. der Einwanderung aus islamischen Kulturen


(C) Nvp Switzerland, 2006, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) hat sich nun skeptisch über die Bestrebungen geäußert, dass muslimische Migranten in die deutsche Gesellschaft integriert werden könnten. Gegenüber Spiegel gab Schmidt zu verstehen: "Ich bin sehr skeptisch, was die Einwanderung aus islamischen Kulturen angeht".

Bei diesem Gespräch nahm auch der EX-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) teil. Schmidt verlautbarte, dass er bei den Türken, bei den Leuten aus dem Libanon und den islamischen Staaten insgesamt ein "Problem" sehen würde. Demnach würden viele der zugewanderten Menschen in "Ghettos" leben. Und derartige Ghettos würden laut Schmidt die "Binnenkultur" verstärken.

Ein wenig anders äußerte sich der ehemalige Kanzler Schröder. Dieser gab zu verstehen: "Die Türkei hat sich so verändert, dass wir mit der türkischen Einwanderung ohne Probleme fertig werden". Demnach würde Deutschland Einwanderung benötigen und müsse so auch jungen Leuten mit Migrationshintergrund die gleichen Chancen gewähren.

Er kürzlich hieß es laut einer Meldung der Süddeutschen-Zeitung, dass vor der Islamkonferenz von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) mehrere große muslimische Verbände von dem Treffen abrücken würden. Demnach sagte der Dialogbeauftragte des Verbandes Islamischer Kulturzentren (VIKZ), Erol Pürlü: "Die Islamkonferenz ist in diesem Rahmen ungeeignet [...] Die Konferenz ist nur sinnvoll als Dialog mit islamischen Religionsgemeinschaften - und nur mit diesen".

Ebenfalls äußerte sich der Vorsitzende der weltlich orientierten Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Kenan Kolat, eher kritisch: "In dieser Form hat es [die Islamkonferenz] keinen Sinn mehr". Kritisieren würden Muslimvertreter speziell, dass der deutsche Innenminister das Thema Sicherheit in den Vordergrund gerückt habe und sein Ministerium die Tagesordnung vorgibt.

In einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung der elitären Bertelsmann-Stiftung hieß es, dass der Islam in Deutschland angeblich auf "große Vorbehalte" stoßen würde. Demnach würde laut Bertelsmann-Zahlen jeder zweite Deutsche (51 Prozent) den Islam eher für eine Bedrohung halten. In Ostdeutschland waren sogar 57 Prozent der befragten Personen dieser Auffassung.

  
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