Deutsche etablierte Parteien verlieren rund 2800 Mitglieder an die AfD


(C) Tom Dräscher, AfD, 2013, Bild: Wikipedia (PD)

Die in Deutschland etablierten Parteien haben zuletzt fast 2800 Mitglieder an die neugegründete Partei AfD verloren, berichtet "Der Spiegel". Dies würde eine zuletzt veröffentlichte Mitgliedsstatistik der Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) zeigen. Insgesamt zählte die Partei demnach 10476 Mitglieder.

In ihrem Beitrittsantrag gaben demnach 2795 Personen an, zuvor bei einer anderen Partei gewesen zu sein. Den größten Zulauf erhielt die AfD von der CDU mit 1008 Personen, schreibt man. Von der Regierungskoalitionspartei FDP liefen zuletzt 587 ehemalige oder aktive Mitglieder zur AfD über.

Knapp dahinter würde die SPD liegen, mit 558 Mitgliedern die zur AfD gewechselt sind. Die CSU verlor 220 Anhänger. Man hob außerdem die Zuläufe der EX-Grünen (mit 106) und der EX-Piraten (mit 142) hervor.

Der AfD-Sprecher Bernd Lucke gab zu verstehen: "Es gibt einen spürbaren Aderlass bei den etablierten Parteien". Lucke bereite jedoch die bisherige Geschlechtsverteilung in der Partei Sorgen: Demnach würde es 86 Prozent Männer als Mitglieder geben.

Mit Blick auf das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen, dem insgesamt stärksten Landesverband der "Alternative für Deutschland", zählte man 1946 Mitglieder, womit fast die Zahl der 2000 Unterstützer erreicht ist, die für eine Kandidatur zur Bundestagswahl notwendig wäre.

Andere Hochburgen für die AfD sind demnach Bayern (1.541 Mitglieder) und Baden-Württemberg (1.368 Mitglieder). Schwach aufgestellt ist die Partei hingegen in Berlin mit 531 Anhängern und in den ostdeutschen Ländern.

Kürzlich teilte man seitens der AfD mit, dass man auch bei der Landtagswahl in Hessen antreten wolle. Die Wahl zum hessischen Landtag findet zeitgleich mit der Bundestagswahl am 22. September dieses Jahres statt.

Mitte April veröffentlichte man eine Erhebung des Instituts YouGov im Auftrag von "Zeit Online". Hier ergab sich, dass speziell Wähler der Linken und der FDP zur AfD neigen würden. Die Erhebung ergab, dass 35 Prozent derjenigen, die bei der damaligen Bundestagswahl im Jahr 2009 noch für die Linke gestimmt hatten, nun mit der AfD sympathisieren würden. Bei den FDP-Wählern waren es demnach 33 Prozent. Etwa 18 Prozent der bisherigen SPD- und Unions-Wähler zeigten sich "offen" für die AfD.

  
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