(C) Dake, (symbolisch; kein Bezug) 2005, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Am Sonntag hat sich laut französischen Medienberichten eine Langstreckenrakete vom Typ M51 nach dem Start vor der bretonischen Küste selbst zerstört, womit der Test der Langestreckenrakete gleichzeitig fehlgeschlagen sei. Die Rakete hätte sich kurz nach dem Start von einem Atom-U-Boot in der ersten Flugphase selbst zerstört und die Trümmer seien vor der Küste ins Meer gestürzt, heißt es. Es fand demnach eine Marineübung statt.
Seitens des franz. Verteidigungsministeriums hieß es zur Thematik: "Es war ein Fehlschlag, die Gründe [dafür müsste] eine [nachfolgende] Untersuchung ergeben", so der Marinesprecher Lionel Delort. Zunächst sei die Rakete ohne Probleme von einem U-Boot abgefeuert worden. Danach hätte es aber einen "Zwischenfall" gegeben, woraufhin sich der Flugkörper vom Typ M51 selbst zerstört hätte.
Nun müsse eine Untersuchungskommission abklären, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Laut Herstellerangaben kann die M51 Mehrfachsprengköpfe tragen. Bei derartigen Übungen sind die Raketen aber ohne Sprengköpfe ausgerüstet. Laut offiziellen Angaben wurde der fehlgeschlagene Test der Interkontinentalrakete vom Atom-U-Boot "Le Vigilant" vollzogen. Dieses sei südlich der Großstadt Brest stationiert.
Die M51 zählt dabei als wichtiger Bestandteil der franz. Atomstreitmacht. Die U-Boot-gestützte Interkontinentalrakete kann bis zu sechs Atomsprengköpfe (o: 6–10 nukleare autonome Sprengköpfe TN-75 à 100 kT) in Ziele mit mehr als 8000 Kilometer tragen. Die U-Boote selbst können bis zu 16 M51-Raketen transportieren. Laut Reuters war es der sechste Test einer solchen Rakete vom Typ M51. Sie wurde von der EADS-Tochter Astrium entwickelt und gebaut und im Jahr 2010 in Dienst gestellt.
Die maximale Reichweite ist dabei ein militärisches Geheimnis, man schätzt sie aber auf 8000-9000 Kilometer ein. Die M51 ist der Nachfolger vom Modell M45. Die Rakete ist ca. 12 Meter hoch und ihr Ammoniumperchlorat-Feststoffantrieb basiert auf dem der Ariane 5 (Trägerrakete aus der Ariane-Serie). Er wird laut Medienberichten von EADS Astrium Space Transportation gebaut.
Erst kürzlich berichtete man mit Blick auf Russland, dass man noch in diesem Jahr den Typ Jars-M der neuen Interkontinentalrakete in Dienst stellen wolle. Dabei handelt es sich um eine Interkontinentalrakete auf mobiler Abschussrampe, mit Mehrfachsprengkopf. (mehr dazu hier)
