FBI

Auf die Liste der 25 meistgesuchten Terroristen des Landes haben die US-Behörden nun erstmals eine Frau gesetzt. Bei dieser handelt es sich um Joanne Chesimard. Sie wird demnach wegen Mordes an einem Polizeibeamten vor 40 Jahren gesucht, gab das FBI bekannt.
Demnach werde die Frau auf Kuba vermutet. Man setzte seitens des FBI eine Belohnung in Höhe von einer Million US-Dollar für Informationen aus, die zu ihrer Festnahme führen. Dieselbe Summe stellt der US-Bundesstaat New Jersey zur Verfügung. Also insgesamt zwei Millionen US-Dollar.
In den 1970er-Jahren soll Chesimard alias Assata Shakur der Untergrundorganisation Black Liberation Army (Splittergruppe der Black Panther Party) angehört haben. Am 2. Mai 1973 hätte sie in Begleitung von zwei weiteren Mitgliedern der Bewegung einen Polizeibeamten bei einer Autokontrolle ermordet.
Laut FBI wurde Chesimard 1977 wegen Mordes, bewaffnetem Raub und anderer Vergehen zu einer lebenslangen Haft verurteilt. Doch etwa zwei Jahre später sei sie aus der Haft entkommen. Im Jahr 1984 tauchte sie demnach in Kuba auf, um dort politisches Asyl zu ersuchen.
Das FBI geht demnach davon aus, dass die Frau heute unter dem falschen Namen Assata Shakur in Kuba leben könnte. Bei dem Polizistenmord sei die Gruppierung damals wegen eines kaputten Rücklichts angehalten worden. In der nachfolgenden Schießerei wurden demnach zwei Polizeibeamte angeschossen. Chesimard soll einen am Boden liegenden Beamten mit dessen Dienstwaffe zweimal in den Kopf geschossen haben.
Die BLA (Black Liberation Army) war eine radikale Untergrundorganisation. Diese hat in den 1970er und Anfang der 1980er Jahre in den USA ihre Aktivitäten vollzogen. Die BLA wird als Splittergruppierung der Black Panther Party (BPP) angesehen. Personell setzte sie sich demnach aus vorwiegend ehemaligen Mitgliedern der BPP zusammen.
Als Ziel sah man es an, den bewaffneten Kampf für die Befreiung der Selbstbestimmung der afro-amerikanischen Bevölkerung in den USA aufzunehmen. Die Black Liberation Army (BLA) wird für eine Reihe von Überfällen, Bombenattentaten und Gefängnisausbrüchen verantwortlich gemacht. Black Panther Mitbegründer Huey Newton war Maoist und bekannte sich offen zum revolutionären Klassenkampf ala Marx und Lenin.
Die Anführer stützten ihre Rhetorik auf den sog. „revolutionären Klassenkampf“ und übernahmen Ideen aus den Werken von Marx, Lenin und Mao. Das FBI begann damals, Ortsgruppen zu unterwandern und einzelne Mitglieder willkürlich zu verhaften und mit gefälschten und echten Aussagen vor Gericht zu bringen.
Speziell wurden in dem Programm folgende Methoden angewendet: Unterwanderung (Begriff der Subversion): Informanten und Agenten spionierten nicht nur Aktivisten und Organisationen aus, sondern störten sie aktiv. Psychoterror (zielgerichtete Angriffe, Provokationen, Belästigungen und Nötigungen) von außen: Mittels falscher Anschuldigungen in den Medien, gefälschter Briefe, anonymer Denunziationen etc. wurde entsprechend versucht, Arbeitsverhältnisse und persönliche Beziehungen von bestimmten Personen zu zerstören.
Etwa zur gleichen Zeit wurden solche Personengruppen auch von der CIA (Auslandsnachrichtendienste der Vereinigten Staaten) im Rahmen der Operation CHAOS überwacht. Die Operation, die unter dem Titel "CHAOS" bekannt wurde, war die verdeckte Operation der CIA zur Überwachung und Bespitzelung von Gegnern des Vietnamkriegs sowie von Bürgerrechtsgruppen innerhalb der USA.
Im europäischen Raum waren ähnliche Dinge zu beobachten. Etwa die RAF oder andere Gruppierungen (Stichwort: "Strategie der Spannung"). Dazu kam erst kürzlich heraus, dass gegengewandte Stay-Behind-Gruppen (Bommeleeër-Prozess), unter Mithilfe von BND- und MI6-Agenten und zehn Luxemburger Unterstützern, die wiederum eigene Helfer angeheuert hätten, terroristische Dinge vollzogen. (mehr hier)
