(C) Mojo Jojo, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Nach dem Vorschlag der CDU-Bundestagsabgeordneten Monika Grütters, über eine Verkürzung der Schulferien in Deutschland, haben Politiker und Verbandsvertreter diesen nun scharf zurückgewiesen.
Die staatliche Schule sei demnach teuer und aufwendig. Sie sei keine Billig-Betreuungseinrichtung und hat einen Bildungs- und keinen Betreuungsauftrag, gab Heinz-Peter Meidinger, Vorsitzender des Deutschen Philologenverbandes gegenüber "Die Welt" zu verstehen.
Der Vorschlag von Grütters sah vor, dass Eltern ihren Beruf und die Familie so besser vereinbaren könnten. Seitens der deutschen Bildungsgewerkschaft GEW verlautbarte Marianne Demmer, dass sie ebenfalls nicht von diesem Vorschlag angetan ist.
"Rechnet man Unterrichts- und Hausaufgabenzeiten zusammen, so verbringen die Kinder und Jugendlichen in der Woche mehr Zeit mit schulischen Dingen als ihre Eltern in ihrer Arbeit", sagte sie zur Sache.
Sie würde jedoch dafür plädieren, das Problem der Betreuung nicht zu ignorieren. So sollten Anreize geschaffen werden, dass sich kommunale Träger, Wohlfahrtsverbände oder Vereine noch stärker als bislang in der Ferienbetreuung engagieren.
Seitens der SPD hält man eine weitere "Verdichtung" ebenfalls nicht für sinnvoll. Der bildungspolitische Sprecher der SPD im Deutschen Bundestag, Ernst Dieter Rossmann, gab zu verstehen, dass aus "lernpsychologischen Gesichtspunkten" ein früher Unterrichtsstart um acht Uhr ein großes Problem sei. Eine Debatte über einen späteren Unterrichtsstart würde in die Zukunft führen. Eine angestoßene Diskussion über noch mehr Unterricht und weniger Ferien würde nicht weiterhelfen.
Die Kultusministerin des deutschen Bundeslandes Schleswig-Holstein, Waltraud Wende, sagte, dass Ferien in erster Linie nach pädagogischen Gesichtspunkten festgesetzt werden. Demnach würde der "Bildungserfolg" der Schüler im Vordergrund stehen. Dies bedeute unter anderem, dass nach längeren Unterrichtsphasen auch Entspannungsphasen für Kinder und Jugendliche notwendig sind.
