(C) Neerav Bhatt, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Laut der Sydney Morning Herald haben australische Behörden eine Gruppe von südkoreanischen Wirtschaftsspionen zerschlagen. Diese hätten es jedoch über lange Zeit geheim gehalten. Demnach habe der südkoreanische Geheimdienst NIS über diese Personen versucht, sensible Informationen über Handelsbeziehungen zwischen südkoreanischen und australischen Unternehmen zu erlangen.
Die vier Spione hätten sich unter anderem dabei der Hilfe eines früheren ranghohen australischen Beamten für den Bereich des Handels mit landwirtschaftlichen Produkten bedient. Der Mann war demnach über ein Freihandelsabkommen zwischen beiden Ländern beteiligt.
Dieser sei im Verlauf ins Visier der australischen Behörden geraten und nachfolgend entlassen worden. Wann genau die offiziell als Diplomaten in Australien tätigen südkoreanischen Spione aufflogen, war unklar. Australien hätte sie nicht ausgewiesen, um den Beziehungen zu Südkorea nicht zu schaden. Die Regierung von Australien wollte sich nicht zu dem Fall äußern.
Bei den Verhandlungen zwischen Canberra und Seoul sollten wohl demnach sensible Informationen zur Vorteilserlangung anvisiert worden sein. Man schreibt, dass der Agrarhandels-Spezialist Dr. Yeon Kim nach einer Sicherheitsüberprüfung seine Stelle bei dem Australian Bureau of Agricultural and Resource Economics and Sciences verloren hätte.
Das Bekanntwerden des Falls wurde in den Medien des Landes als "peinlich" eingestuft. Auch sei es schädlich für australische Interessen. Man unternahm demnach entsprechende Bemühungen zur Geheimhaltung der Sache, um die guten Beziehungen mit dem südkoreanischen Geheimdienst nicht zu gefährden. Die südkoreanischen Agenten sollten in ihrer wahren Identität geschützt bleiben, damit sie ihre "heimliche Karriere" weiter fortführen könnten.
In einer eidesstattlichen Erklärung bei Gericht warnte ASIO-Generaldirektor David Irvine (Australian Bureau of Agricultural and Resource Economics and Sciences), dass jede Offenlegung der NIS-Aktivitäten "negative Auswirkungen" auf die Beziehungen zwischen Australien und Südkorea haben könnte, auch im Hinblick auf die Sicherheit der Zusammenarbeit.
Weiterführend unter:
Sydney Morning Herald: Spies caught in Canberra (EN)
