Solarworld: Verlust weiter gestiegen - Unternehmen in der Krise


(C) OregonDOT, (symbolisch; kein Bezug); 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Das einst gefeierte Vorzeigeunternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien, Solarworld, häuft ein immer größeres Minus an. Im vergangenen Jahr wuchs es um mehr als 50 Prozent an. Auf der anderen Seite brechen die Erlöse um mehr als 40 Prozent ein.

Ebenfalls drücken dem Unternehmen etwa eine Milliarden Euro an Schulden aufs Gemüt. Damit werden die Gespräche mit den Gläubigern, über einen Weg aus der Krise, immer wichtiger. Insgesamt steht es um die deutsche Solarindustrie nicht unbedingt zum Besten. Erst kürzlich hatte Bosch angekündigt, dass man einen Ausstieg aus dem Geschäftsbereich vollziehen wird.

Unter anderem seien der heftige Konkurrenzkampf mit Unternehmen aus China und der damit verbundene Preisverfall Grund des Rückzugs. Auch Solarworld bekam dies zu spüren, da es nicht mit den Preisen aus Fernost mithalten kann. Das vergangene Jahr dürfte aus aktueller Sicht das schlechteste Jahr in der gesamten Geschichte des Unternehmens werden.

In 2012 sank das Ergebnis vor Steuern und Zinsen auf ein Minus von 492,4 Millionen Euro, von zuvor minus 243,9 Millionen Euro. Unterm Strich hat demnach ein Verlust von 476,9 Millionen Euro nach 307,1 Millionen Euro im Vorjahr gestanden. Die Daten basieren dabei auf einer Pflichtveröffentlichung. Wegen des heftigen Preisrückgangs von 42 Prozent bracht der Umsatz auf 606 Millionen Euro ein.

Laut Solarworld seien diese Zahlen vorläufig und könnten sich ggf. noch ändern. Erst kürzlich hatte man mitgeteilt, dass in 2012 wohl ein nicht konsolidierter Verlust zwischen 520 Millionen und 550 Millionen Euro entstanden sei. Ebenfalls hieß es, dass man das Kapital der Aktionäre komplett aufgebraucht hätte, womit das Unternehmen eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen muss.

Im Januar sagte der Chef des Solarzellenherstellers, Frank Asbeck, dass er für sein Unternehmen nicht die Gefahr einer Pleite sehe. "Eine Insolvenz droht nicht", sagte Asbeck. Das Unternehmen verfüge über ausreichend flüssige Mittel. "Wir haben eine positive Fortführungsprognose."

  
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