(C) Marie-Lan Nguyen, 2010, Bild: Wikipedia (CC BY 3.0)

Nach Worten des ehemaligen französischen Regierungschefs Francois Fillon seien die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland so schlecht wie selten zuvor. Es sei auch zu befürchten, dass der Ton nach der Bundestagswahl im September dieses Jahres "sehr viel härter" werden könnte.
Laut Fillon würde Frankreichs Präsident Francois Hollande angeblich auf einen Sturz der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hoffen. Dadurch würde er sich Veränderungen in der deutschen und europäischen Wirtschaftspolitik erwarten. Dies würde nach den Worten Fillons "ein sehr schwerer Fehler" sein.
Er traf zuletzt in Berlin u.a. mit Unionspolitikern zusammen, darunter etwa auch der deutsche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Die deutschen Gesprächspartner hätten Fillions Worten zufolge Sorgen über die wirtschaftlichen Verhältnisse in Frankreich zum Ausdruck gebracht.
Man befürchte eine anti-deutsche Politik Frankreichs. Hollande und Merkel würden in der Krise unterschiedliche Auffassungen haben. Die deutsche Bundesregierung würde auf eine strikte Sparpolitik pochen, doch Frankreich befürchtet dadurch ein weiteres Abwürgen des Wirtschaftswachstums.
Verschiedene Berichte über ein schlechtes Verhältnis hatten sowohl Merkel und auch Hollande öffentlich zurückgewiesen. Laut Fillion würde der Präsident Hollande der deutschen Bundeskanzlerin angeblich immer noch nachtragen, dass sie ihn damals während des Wahlkampfes bei der franz. Präsidentschaftswahl nicht empfangen habe.
Die Partei (PS) von Frankreichs Präsident François Hollande hat Bundeskanzlerin Merkel im Umgang mit der europäischen Finanzkrise Egoismus und auch Unnachgiebigkeit vorgeworfen. In einem zuletzt bekanntgewordenen Textbeitrag, welcher beim Europa-Parteitag der französischen Sozialisten am 16. Juni 2013 vorgestellt werden soll, wird die Bundeskanzlerin Merkel scharf attackiert. Demnach würde Merkel "an nichts anderes als an die Spareinlagen der Anleger jenseits des Rheins [denken], an die von Berlin verzeichnete Handelsbilanz und an die nächsten Wahlen".
Bei einer Veranstaltung der Deutschen Bank in Berlin verlautbarte Merkel kürzlich: "Wir scheinen gemeinsame Lösungen zu finden, wenn wir vor dem Abgrund stehen. Aber sobald der Druck nachlässt, sagen die Leute, sie wollen ihren eigenen Weg gehen. Wir müssen bereit sein, zu akzeptieren, dass in manchen Bereichen Europa das letzte Wort hat".
