(C) Guy Gorek, (symbolisch) 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Nachdem ein Verlust von fünf Milliarden Euro eingeschlagen war, will ThyssenKrupp nicht nur Werke in den USA und Brasilien verkaufen, sondern auch Fabriken in Europa. Wegen des Konzernumbaus hat man nun in der Stahlsparte den Verkauf von Werken mit rund 1820 Mitarbeitern eingeleitet.
Die dafür vorbereiteten Maßnahmen wurden durch den Aufsichtsrat angenommen. Man teilte mit, dass der Produktbereich zuletzt mit einem schwierigen Marktumfeld zu kämpfen gehabt hätte. Mit Blick auf Deutschland sei das Werk von Gelsenkirchen mit rund 620 Mitarbeitern betroffen.
Ebenfalls wolle man das französische Werk in Isbergues mit 590 Beschäftigten und im indischen Nashik mit rund 610 Mitarbeitern verkaufen. Dazu hieß es seitens des Konzerns, dass von den geplanten Verkäufen ausschließlich Standorte betroffen sind, in denen sog. kornorientiertes Elektroband hergestellt wird.
Kornorientiertes Elektroband ist ein wichtiger Werkstoff bei der Herstellung energieeffizienter Transformatoren und großer Hochleistungsgeneratoren. Die Stahlsorte wird z.B. zum Bau von Transformatoren in der Energiewirtschaft eingesetzt. Bei den Nicht-kornorientierte Elektroblechen handelt es sich um welche, die z.B. zum Bau von Industriemotoren, Windkraftanlagen oder Haushaltsgeräten eingesetzt werden.
Nicht verkauft werden soll der Standort Bochum mit knapp 720 Mitarbeitern. Man wolle diesen in die ThyssenKrupp Steel Europe AG integrieren. Im Februar dieses Jahres hatte man angekündigt, dass 1800 Mitarbeiter durch Verkäufe in der Stahlbranche wegen des geplanten Umbaus wegfallen werden. Daneben sollen 2000 Stellen beim Stahl gestrichen werden.
Derzeit wird noch mit den Betriebsräten über den Personalabbau verhandelt. Einzelheiten stünden laut einem Sprecher wohl noch nicht fest. Bis zum Geschäftsjahr 2014/2015 sollen die Maßnahmen umgesetzt sein. In den kommenden drei Jahren wolle man rund 2 Milliarden Euro einsparen, davon etwa 500 Millionen Euro im europäischen Stahlgeschäft.
