Commerzbank: Moodys stuft langfristige Bewertung herunter


(C) gabri_micha, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Die US-Ratingagentur Moodys hat die langfristige Bewertung der Commerzbank AG um eine Stufe herabgesetzt. Man teilte mit, dass man das Rating der zweitgrößten deutschen Bank von A3 negativ auf Baa1 herabgestuft habe. An der kurzfristigen Bewertung des Finanzinstituts hätte sich nichts geändert.

Man gab zu verstehen, dass Altlasten zur Herabstufung geführt hätten, die in den Beständen der Commerzbank sind. Auch Schwächen in zentralen Bankaktivitäten hätten dazu beigetragen. Wegen möglicher Rückschläge in der Euro-Krise sehe man Risiken.

Am vergangenen Dienstag hatte die Commerzbank "grundlegende Änderungen" für ihre Aktionäre umgesetzt. Man hatte zehn Aktien der Commerzbank, in den Wertpapierdepots der Anteilseigner, zu einer zusammengelegt. Dadurch verzehnfachte sich der Nennwert.

Ab diesem Mittwoch werde die Aktie unter einer neuen Wertpapierkennnummer gehandelt. Auf das Vermögen der Aktionäre hätte dieser Schritt keine Auswirkungen, teilte man mit. Die Zusammenlegung sei eine rein bilanzielle Maßnahme. Dadurch wolle man die bevorstehende Ausgabe neuer Aktien absichern, mit der die Commerzbank die Beteiligung des deutschen Staates zurückzahlen wolle.

Beobachter sehen jedoch, dass man mit diesem Schritt verhindern wollte, dass die Aktien zu den sog. "Penny Stocks" werden, auch als "Zocker-Papiere" bekannt. Derartige Penny-Stocks sind oft Ziel von irrationalen Spekulationen.

Bezüglich der Rückzahlung von Staatshilfen hieß es Mitte März, dass die verbliebenen Stillen Einlagen des Bankenrettungsfonds SoFFin von rund 1,63 Milliarden Euro "vorzeitig komplett" abgelöst werden sollen. Ebenfalls sollen Einlagen des Versicherungskonzerns Allianz, gut 750 Millionen Euro, zurückgezahlt werden.

Der SoFFin (Bankenrettungsfonds) hielt über eine Sperrminorität 25 Prozent plus eine Aktie an dem Kreditinstitut. Nach der nun anstehenden völligen Rückzahlung der Staatshilfe sinkt der Anteil des Fonds an der Commerzbank voraussichtlich unter 20 Prozent.

Im Januar teilte man mit, dass in den kommenden Jahren fast jede neunte Stelle gestrichen werden soll. Bis zum Jahr 2016 sollen laut diesen Informationen zwischen 4000 und 6000 Vollzeitstellen im gesamten Unternehmen abgebaut werden. Die Gewerkschaft Verdi rechnete damals im schlimmsten Fall mit "weitaus mehr" als 6000 betroffenen Beschäftigten.

Der Abbau hatte dem Institut im ersten Quartal einen Verlust beschert. Insgesamt musste die Commerzbank 500 Millionen Euro in den Umbau investieren, was sich in einem Verlust nach Steuern in den ersten drei Monaten widerspiegeln wird, gab der Vorstandschef Martin Blessing auf der Hauptversammlung des Unternehmens zu verstehen.

  
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