(C) mkorsakov, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

In Frankreich hat die Nationalversammlung für die sog. Homo-Ehe gestimmt. Auch ein Adoptionsrecht für Homo-Ehepaare wurde Medienberichten zufolge angenommen. Seitens der Opposition wolle man das Gesetz nun vor dem franz. Verfassungsrat anfechten. Es gab u.a. durch diese und der katholischen Kirche Widerstand gegen die Homo-Ehe.
Für die Einführung stimmten in der zweiten und letzten Lesung 331 Abgeordnete, 225 hatten dagegen gestimmt. Nachdem die Annahme positiv verlaufen war, applaudierten die Abgeordneten der Sozialisten und skandierten "Gleichheit, Gleichheit".
In der Nationalversammlung selbst war es kurz vorher zu teils tumultartigen Szenen gekommen. Gegner der Home-Ehe wollten Medienberichten zufolge ein Protestbanner aufhängen. Jene daran beteiligten Personen wurden danach aus dem Saal abgeführt.
Mitte Februar dieses Jahres hatte die Nationalversammlung bereits in einer ersten Lesung für das Vorhaben gestimmt. Zuletzt gab auch der franz. Senat grünes Licht. Der Streit um die gleichgeschlechtliche Ehe hatte in den vergangenen Monaten teils erhebliche Irritationen hervorgerufen.
Bei verschiedenen Großdemonstrationen gingen zehntausende Menschen auf die Straßen, um so die Reform zu verhindern. Auch nach der Annahme des Gesetzes kündigte man weitere Proteste an. Speziell in den vergangenen Tagen hatten sich die Proteste stark zugespitzt. Bei einer Parlamentsdebatte kam es z.B. fast zu einer Schlägerei.
Seitens der Oppositionsparteien UDI und UMP hatte man nach der Abstimmung den Verfassungsrat angerufen, damit wolle man das Gesetz anfechten. Die Verfassungshüter haben nun einen Monat Zeit den Widerspruch zu prüfen.
Das Gesetz muss nach der Prüfung durch den franz. Verfassungsrat noch von Frankreichs Präsident François Hollande unterzeichnet werden. Der UMP-Chef Jean-François Copé sagte, nach einem möglichen Machtwechsel im Jahr 2017 werde seine Partei das Gesetz auf jeden Fall zurücknehmen.
