Terror Boston: FBI startet Biometrie-Offensive - Next Generation Identification


(C) Peter Hellberg, 2010, (symbolisch) Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Nach den Anschlägen auf der Marathon-Veranstaltung in Boston ist in den USA nun eine Debatte angestoßen worden, über Möglichkeiten zur hochtechnologisierten Anwendung von modernen Videoüberwachungs- und Personenidentifizierungssystemen.

Unter dem Titel "Next Generation Identification" (NGI) hat die US-amerikanische bundespolizeiliche Ermittlungsbehörde FBI ein Milliarden Dollar teures Programm initiiert. Damit wolle man schnell die Entwicklung von leistungsfähigen und ausgeklügelten biometrischen Informationssystemen vorantreiben.

Insgesamt sei das Ziel ein neuartiges Überwachungs-/Fahndungs-System. Dieses soll ermöglichen, dass etwa hochgeladenes Video- und/oder Bildmaterial von verdächtigen Personen schnell mit einer Datenbank von Millionen Bildern abgeglichen werden kann.

Auf der offiz. Webseite des FBI heißt es, dass die Mission des NGI-Programms sei, mutmaßliche terroristische und kriminelle Aktivitäten zu reduzieren. Dazu müssten Möglichkeiten neuartiger biometrischer Identifizierungssysteme zur Anwendung gebracht werden.

Diese Systeme sollten zudem insgesamt stetig weiter verbessert und ausgeweitet werden. Mit der angestoßenen Initiative wolle man letztendlich technologische Möglichkeiten finden, um die heute bereits eingesetzten Hilfsmittel wie das Integrated Automated Fingerprint Identification System (IAFIS) längerfristig ersetzen zu können.

Um mögliche verdächtige Personen schnell identifizieren zu können, sollten auch völlig neue Funktionalitäten entwickelt werden. Wie diese nun genau aussehen sollen, ist aus aktueller Sicht jedoch wohl noch unklar. Fest stehe laut öffentlichen Informationen aber, dass gleich mehrere biometrische Informationsdaten erfasst und ausgewertet werden sollen.

Auf der Website des FBI spricht man derzeit vor allem von Iris-Scans sowie Sprach- und Gesichtserkennungsdaten. Um die Pläne für neue Überwachungssysteme umzusetzen, hat man bereits verschiedene Kooperationspartner parat.

Diese dürfen sich demnach über teils mehrjährige Verträge in Millionenhöhe freuen. Hier werden u.a. die Rüstungskonzerne Lockheed Martin und BAE Systems, der IT-Riese IBM sowie der Beratungs- und Technologiedienstleister Accenture genannt.

  
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