(C) delphwynd, 2010, (symbolisch) Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Deutschlands Friseure, im Westen und Osten, sollen in rund zwei Jahren einen Mindestlohn erhalten. Dieser wird bei mindestens 8,50 Euro pro Stunde liegen, worauf sich die Gewerkschaft Verdi mit dem Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks (ZV) geeinigt hätte.
Demnach wurde ein Stufenmodell vereinbart, welches ein wichtiger Schritt sein soll, um so ein "existenzsicherndes Einkommen" zu erhalten, hieß es durch eine Sprecherin von Verdi zur Einigung in der Sache.
Mit dem Stufenmodell sollen die Löhne in drei Stufen angehoben werden. Im Osten Deutschlands würde man mit 6,50 Euro und im Westen mit 7,50 Euro pro Stunde anfangen. Aktuell würden Friseure teilweise nur fünf bis sechs Euro oder gar nur rund drei Euro verdienen.
Speziell im Osten Deutschlands seien die Löhne extrem niedrig. Mit der dreistufigen Regelung wolle man den verschiedenen wirtschaftlichen Entwicklungen in Ost- wie auch Westdeutschland Rechnung tragen. Die erzielte Einigung würde ein starkes Signal sein, gab man seitens des Zentralverbands der Friseure zu verstehen.
Jenseits von politischen Zwangsmaßnahmen hätten die Tarifparteien bewiesen, dass man eine einheitliche und faire Lohnuntergrenze für Beschäftigte und Unternehmen gefunden hätte. In weiteren Verhandlungen sollen nun noch weitere Details abgeklärt werden.
Der Tarifvertrag gilt dabei zunächst für Mitglieder des Zentralverbands. Wenn das deutsche Bundesarbeitsministerium einen Antrag auf Allgemeinverbindlichkeit erklärt, würde die Einigung auch für alle anderen Betriebe gelten.
Im Februar hatte die Verdi-Verhandlungsführerin Ute Kittel erklärt, dass die Frage nicht mehr sei ob, sondern wie ein Mindestlohn für die Branche aussehen soll. Nach ZV-Angaben arbeiten in deutschen Friseursalons mehr als 260.000 Friseure.
