Deutschland: Prunkvolles Schloss - Gauck und Merkel wollen keine Rede halten


(C) dalbera, 2011, Bild: Wikipedia (CC BY 2.0)

Medienberichten zufolge wolle sich der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck bei der Grundsteinlegung für das Berliner Stadtschloss "vornehm zurückhalten". Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel werde Gauck nach wochenlangem Gezerre zwar anwesend sein, doch nur eine "stille Teilnahme" praktizieren.

Symbolisch wolle er auf den Grundstein hauen. Eine Rede möchte er jedoch nicht halten, auch eine Podiumsdiskussion solle nicht gehalten werden. Die deutsche Bundeskanzlerin hatte im Vorfeld mit Verweis auf einen möglichen Auftritt von Gauck ihr Erscheinen bei der Grundsteinlegung abgelehnt.

Gauck ist dem Bericht zufolge Schirmherr des deutschen Schlossbau-Projekts. Man erklärt die Zurückhaltung von Merkel damit, dass sie im Wahlkampf nicht selbst beim Startschuss (zur symbolischen Grundsteinlegung) des 600 Millionen Euro teuren Schlossbaus entsprechende Aktivitäten zeigen wolle.

Auch seien Auftritte nach diversen deutschen Pleite-Bauprojekten eher unpopulär geworden, und man bleibt lieber im Hintergrund. Für ein wenig Feierlichkeit solle aber die Berliner Staatskapelle sorgen, heißt es. Von Baukränen aus sollen Fanfaren erschallen. Zwischendurch, so der Plan, ertönt ein Gong, der aus dem Ethnologischen Museum stammt.

Im Sommer vergangenen Jahres waren nach jahrelangen Vorbereitungen die Bauarbeiten für die Wiedererrichtung des Berliner Stadtschlosses begonnen worden. Die offiz. Grundsteinlegung sollte dabei erst im Jahr 2013 vollzogen werden.

Der Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), gab im vergangenen Jahr zu dem Bauprojekt zu verstehen, dass die deutsche Hauptstadt Berlin damit "einen neuen kulturellen Schwerpunkt, der für die globalisierte Gegenwart und Zukunft entscheidende Akzente setzt" erhalten wird.

Der Bau soll nach den bisherigen Plänen Anfang 2019 fertig sein. Die große Koalition hatte den Weg für den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses im April 2009 nach jahrelangen Diskussionen frei gemacht. Die Neubaupläne des Architekten Franco Stella sehen einen monumentalen Bau vor, der sich an drei Seiten eng ans historische Vorbild hält, dieses aber mit modernen Elementen und eher strengen Formen verbinden soll.

  
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