(C) isafmedia, 2011, Bild: Wikipedia (CC BY 2.0)

Seitens der deutschen Bundesregierung wolle man auch nach dem Auslaufen des ISAF-Mandats im kommenden Jahr etwa 600-800 Soldaten der Bundeswehr in Afghanistan vorhalten. Diese sollen dort nach Verlautbarungen von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maiziere in den Bereichen "Beratung, Ausbildung und Unterstützung" zum Einsatz kommen.
Es gehe um ein neues Mandat, welches keinen Kampfauftrag mehr beinhalten solle. Notwendig sei dafür eine formale Einladung der Regierung Afghanistans. "Wir wollen willkommen sein", so de Maizière. Ebenfalls seien weitere Bedingungen u.a. eine entsprechende Resolution der Vereinten Nationen und eine Sicherheitslage in Afghanistan, die einen solchen Einsatz zulasse.
Die Internationale Gemeinschaft werde sich ab dem Jahr 2015 nicht aus Afghanistan verabschieden, gab der Minister zu verstehen. Mit dem Angebot werde man nun in die Verhandlungen mit den internationalen Partnern gehen. Das derzeitige Mandat ist bis zum 28. Februar 2014 gültig. Die Mandatsobergrenze liegt bei 4.400 Soldaten.
Gegenüber der Passauer Neuen Presse sagte der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hellmut Königshaus, Ende November vergangenen Jahres: "Man muss immer auch daran denken, dass sich die Sicherheitslage nicht so positiv weiterentwickelt wie erhofft". Würde dies so eintreten, müssten auch die Reduzierungsschritte verlangsamt werden. Der Abzug der Bundeswehr dürfe laut Königshaus nicht zulasten der verbleibenden Soldaten gehen.
Zu der aufgestellten Forderung des Bundeswehrverbands, auch noch nach dem Ende des Mandats der internationalen Afghanistantruppe ISAF Ende 2014 deutsche Kampftruppen in Afghanistan zu stationieren, sagte der Wehrbeauftragte des Bundestags: Dass es wichtig sei, "dass sich unsere Kräfte im Notfall selbst schützen können und dafür die entsprechende Ausbildung, Ausrüstung und das richtige Gerät haben".
Im November 2012 hatte man anberaumt, dass die Zahl der in Afghanistan stationierten Bundeswehr-Soldaten bis Ende Februar 2014 auf 3300 sinken solle. Bis zum Ende des letzten Mandats am 31. Januar 2013 war die Bundeswehr mit 4.400 Soldaten in Afghanistan stationiert. Die Zahl wolle man "lageangemessen, schrittweise und deutlich reduzieren", sagte de Maizière im November vergangenen Jahres.
Ende Januar vergangenen Jahres (2012) hatte der Deutsche Bundestag die Verlängerung des Bundeswehr-Einsatzes in Afghanistan mit einer verringerten Truppenstärke gebilligt. Der Beschluss vom Parlament sah dabei die Verlängerung des Mandats um ein weiteres Jahr vor. Die Höchstgrenze für einzusetzende Soldaten bis Februar 2013 wurde von 5350 auf 4400 Soldaten herabgesetzt.
Ende Januar dieses Jahres (2013) hatte der Bundestag beschlossen, dass eine Verkleinerung der Truppe von zur der Zeit 4500 auf 3300 Soldaten bis Ende Februar 2014 stattfinden solle. Die Bundeswehr ist mittlerweile seit mehr als elf Jahren am Hindukusch. Zuletzt hatte auch der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Ulrich Kirsch, die Absichtserklärung der Bundesregierung begrüßt, über 2014 hinaus bis zu 800 Bundeswehrsoldaten in Afghanistan belassen zu wollen.
