Kein Sonnenschein für Gläubiger: SolarWorld geht es schlecht


(C) SolarWorld AG, Bild: Wikipedia (R)

Beim einstigen deutschen Vorzeigeunternehmen Solarworld scheint schon lange nicht mehr die Sonne. Die Hälfte des Grundkapitals ist mittlerweile weg. Anstatt der geplanten Hauptversammlung wird es nun eine außerordentliche Zusammenkunft geben.

Im vergangenen Jahr dürfte Solarworld einen Verlust nach Steuern von etwa 520 bis 550 Millionen Euro eingefahren haben. Das Eigenkapital dürfte auf minus 20 Millionen bis minus 50 Millionen Euro abgeschmolzen sein.

Laut bisherigen Angaben sei der Verlust zu etwa 20 Prozent dem Geschäftsverlauf und zu etwa 80 Prozent vollzogenen Abschreibungen auf Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und Ausleihungen geschuldet.

Korrekturen an der Bilanz im Rahmen der Jahresabschlussprüfung könnten demnach die geschätzten Werte noch wesentlich verändern. Mit diesen bisherigen Informationen zeigt sich, dass Solarworld nun noch mehr als bislang von seinen Gläubigern abhängig ist.

Im Januar 2013 gab es bereits "Irritationen", es stand ein drohender Schuldenschnitt für Solarworld-Gläubiger im Raum. Der Chef des Unternehmens, Frank Asbeck, gab zu verstehen, dass man jedoch eine positive Perspektive für das Unternehmen sehe. Man kündigte weitere Maßnahmen zur Senkung der Kosten an.

Im vergangenen März musste das Unternehmen seine Bilanzvorlage wegen der laufenden Restrukturierungsverhandlungen mit den Gläubigern verschieben. Eigentlich wollte man die Bilanz am 21. März 2013 vorlegen.

Ende Januar 2013 sagte der Firmenchef Asbeck, dass Solarworld im Kern gesund sei. "Wir müssen operativ einige Anpassungen machen, die werden nun kommen", "[…] eine Insolvenz droht nicht" - Das Unternehmen verfüge über ausreichend flüssige Mittel, sagte Asbeck damals gegenüber dem "Handelsblatt Online".

Das Unternehmen SolarWorld AG ist ein international tätiger Solarstromtechnologiekonzern. Dessen zentrale Geschäftsfelder sind die Produktion sowie der internationale Vertrieb im Bereich der multikristallinen Solarstromtechnologie. Die SolarWorld AG ist seit dem Jahr 1999 börsennotiert und an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Dort notierte sie bis März 2013 im Technologieindex TecDAX. Weltweit beschäftigt SolarWorld rund 2.600 Personen. Das Unternehmen ist mit elf Standorten in acht Ländern vertreten.

  
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