Griechenland: 27 saisonale Arbeiter angeschossen


(C) denovich, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Medienberichten aus Griechenland zufolge, wurden im Streit mit einem Arbeitgeber 27 ausländische Saisonarbeiter durch Schüsse verletzt. Demnach stammen diese Personen vor allem aus Bangladesch. Diese gehören zu etwa 200 in der Ortschaft Manolada auf dem Peloponnes angeheuerten Erdbeerpflückern.

Sie verlangten die Auszahlung von sechs ausstehenden Monatslöhnen, woran sich der Streit entbrannt haben soll. Die örtliche Polizei teilte der Presse mit, dass der Arbeitgeber dies wohl ausschlug. Drei Männer, welche als Aufseher dort tätig waren, hätten nachfolgend mit Gewehren das Feuer auf die Arbeiter eröffnet.

Mit dieser Aktion sollten die protestierenden Arbeiter laut Medienberichten auseinandergetrieben werden. Der 57-Jährige Besitzer der Plantage soll durch die Polizei festgenommen worden sein, nach den anderen Männern, welche die Schüsse abgegeben haben sollen, werde gefahndet. Die verletzten Personen wurden in Krankenhäuser verbracht und behandelt.

In einem anderen Zusammenhang hatte der Griechenland-Beauftragte der deutschen Bundesregierung, Hans-Joachim Fuchtel (CDU), Ende März die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Griechenland gefordert, trotz der verbreiteten antideutschen Proteste. Hier gehe es speziell um die Zusammenarbeit beider Länder auf kommunaler Ebene. So könnten die Erfahrungen der deutschen Kommunen in vielen Bereichen auch dort in Griechenland zur Anwendung gebracht werden.

Durch die Krise sind mittlerweile viele Menschen in dem südeuropäischen Land ohne Arbeit. Laut der Statistikbehörde Eurostat hieß es Anfang April 2013, dass Griechenland mittlerweile mehr als 26 Prozent Arbeitslose hätte. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt laut Eurostat bei über 58 Prozent. Die griechische Statistikbehörde ELSTAT, welche anders zählt, verzeichnete für Januar eine Arbeitslosenquote von über 27,2 Prozent, die Jugendarbeitslosigkeit lag deren Zahlen zufolge bei über 60 Prozent.

Bei den Staatsschulden lag Griechenland im Jahr 2005 bei rund 195 Milliarden Euro. Laut IWF-Daten lag die Staatsverschuldung nach vorläufigen Zahlen im Jahr 2012 bei rund 344 Milliarden Euro (explizit). Die Angaben beziehen sich auf den Gesamtstaat und beinhalten die Schulden des Zentralstaats, der Länder, der Gemeinden und Kommunen sowie der Sozialversicherungen. "Explizit" bezeichnet dabei Staatsschulden, welche heute schon bestehende, also sichtbare Schulden sind.

  
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