Monte dei Paschi

Gegen die älteste Bank der Welt, die Monte dei Paschi, ermitteln italienische Behörden wegen riskanter Geschäfte mit Derivaten. Diese sollen von den Verantwortlichen verheimlicht worden sein. Demnach reicht der Skandal bis in Italiens politische Führung.
Auf der anderen Seite versucht die Bank Schadenersatz einzuklagen, z.B. von der Deutschen Bank. Der vorherrschende Rechtsstreit zwischen der Monte dei Paschi und dem japanischen Geldhaus Nomura geht dabei auch in eine neue Runde.
Im Rahmen der Betrugsermittlungen bei der ital. Bank hatte ein Gericht in Italien die Beschlagnahme von mehr als 1,8 Mrd. Euro bei der japanischen Nomura und früheren Managern angeordnet. Dabei entfällt der größte Teil der Summe auf die Mailänder Tochter Banca Nomura, teilte die Staatsanwaltschaft in Siena mit.
Deutlich geringere Beträge sollen vom früheren Monte-Paschi-Chairman Giuseppe Mussari, dem ehemaligen Generaldirektor Antonio Vigni und Ex-Finanzchef Gian Luca Baldassari gefordert werden. Ein Sprecher der Nomura, Mussari als auch Vigni wollten sich zuletzt nicht zur Sache äußern.
Die italienischen Behörden würden laut Medienberichten am Firmensitz in der Toskana wegen der riskanten Derivate-Geschäfte ermitteln. Diese seien von den verantwortlichen Individuen verheimlicht worden. Wegen der Affäre hatte die Bank Monte dei Paschi ehemalige Manager sowie Nomura und die Deutsche Bank auf Schadenersatz verklagt.
Demnach waren die Deutsche Bank und Nomura an den Derivate-Deals beteiligt. Der frühere Monte-Paschi-Chairman Giuseppe Mussari und der ehemalige Generaldirektor Antonio Vigni müssen Insidern zufolge wegen der Finanzgeschäfte schon jeweils 500.000 Euro Strafe zahlen.
Im Februar hatte das älteste Finanzinstitut der Welt Nothilfen des ital. Staates im Volumen von vier Milliarden Euro erhalten. Wegen Rückstellungen und auch fauler Kredite hatte die Bank im Jahr 2012 einen unerwartet hohen Verlust von 3,17 Milliarden Euro eingefahren. Mit einer deutlich zu hochgesteckten Übernahme wurde die Bank zudem fast in den Ruin getrieben.
Der Fall zieht dabei Kreise bis an die Spitze der EZB (Europäische Zentralbank). Der Skandal hatte das Land tief erschüttert. Seitens der Staatsanwaltschaft ermittelt man wegen des Verdachts auf Betrug und Korruption. Aus heutiger Sicht wird es wohl aber lange dauern, bis der Gesamtkomplex juristisch aufgearbeitet ist.
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