IWF

Da die Staatsschulden immer weiter ansteigen, schrillen nun die Alarmglocken beim Internationalen Währungsfonds. Die Schuldenkrise im Euro-Raum sei eine ernsthafte Gefahr. Auch sei das drohende Abgleiten des Euro-Kernlandes Frankreich gefährlich.
Im Weltwirtschaftsausblick des IWF sagte man dem Land in der Euro-Zone eine schrumpfende Wirtschaftsleistung voraus, um 0,1 Prozent. Dies könnte dabei Fragen aufwerfen, bezgl. der Fähigkeit der Kernländer, den Randstaaten bei Bedarf zu helfen.
Auf mittelfristiger Sicht drohe der Euro-Zone eine andauernde Stagnationsphase. Der IWF legt der EZB (Europäische Zentralbank) demnach eine geldpolitische Lockerung nahe. Dies auch aus dem Grund, da in etlichen Krisenländern am Rande der Euro-Zone die Zinsen noch zu hoch seien.
Zuletzt hatte der Rat der EZB entschieden, dass die Zinsen vorerst nicht gesenkt werden sollen. Anfang Mai 2013 wird man sich dem Thema annehmen müssen, ob der Leitzins weiterhin bei 0,75 Prozent belassen oder eine Senkung unternommen wird.
Die erwartete Rezession in diesem Jahr für die Euro-Zone, von 0,3 Prozent, sieht man laut IWF nicht nur als Schwäche am Rande des Währungsraumes. Mit Blick auf Frankreich betonte man, dass eine gewisse Schwäche auch den Kern der Euro-Zone erreicht habe. Für die Wirtschaft von Deutschland sagte der IWF ein Wachstum von 0,6 Prozent für dieses und von 1,5 Prozent im kommenden Jahr voraus. Der Währungsfonds hob damit seine Prognose für dieses Jahr vom Januar um 0,1 Prozentpunkte an.
Frankreich selbst forderte zuletzt von Deutschland Lohnerhöhungen. Laut dem Industrieminister Arnaud Montebourg müsse es in Deutschland "kräftige Lohnerhöhungen" geben. Dies aus dem Grund, da sich die deutsche Wirtschaft über viele Jahre mit Lohnzurückhaltung einen Wettbewerbsvorteil verschafft hätte. Heute würde Deutschland mit einem gewaltigen Exportüberschuss gegenüber seinen Partnern dastehen.
Mit Blick auf die ohnehin schon geschundenen Länder Italien und Spanien dürfte dieses Jahr der Weg noch tiefer in die Rezession hinein führen. Zuletzt sackte auch der ZEW-Index ab. Bei der Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für April ist der Indikator um 4,4 auf 9,2 Punkte abgesunken. Die mittelfristigen Konjunkturerwartungen für das Euro-Kernland Deutschland sind im April 2013 um 12,2 Punkte (von 48,5 Punkten im Vormonat auf 36,3 Zähler) gefallen.
Weltweit werde das Wirtschaftswachstum, nach aktuellen Einschätzung des IWF, in diesem Jahr um die 3,3 Prozent betragen, etwas weniger als der Währungsfonds noch im Januar erwartet hatte. Kritik äußerte man an den ausgehandelten Rettungsplan für das Euroland Zypern, an dem der IWF beteiligt ist. Dieser reicht vielleicht nicht aus, und mit Blick auf Italien ist es immer noch nicht gelungen, eine Regierung zu bilden.
