(C) Rock Cohen, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Laut einer Mitteilung der EU werden in insgesamt neun EU-Staaten heute und morgen Terrorattacken simuliert. Koordiniert werde die Übung dabei von der EU-Kommission gemeinsam mit der deutschen Spezialeinheit GSG9, welche derzeit die Präsidentschaft des EU-weiten ATLAS-Netzwerks (Webseite: atlas-eu.org) von Anti-Terror-Spezialeinheiten inne hat. Die sog. GSG 9 der deutschen Bundespolizei, früher auch als Grenzschutzgruppe 9 bezeichnet, ist die Antiterroreinheit der deutschen Bundespolizei (früher Bundesgrenzschutz).
Laut der EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström heißt es zu dieser Sache: "Der Kampf gegen den Terrorismus [sei] eine der wichtigsten Herausforderungen für unsere innere Sicherheit. Terrorismus [würde] keine Grenzen [kennen] und die Wahrung der öffentlichen Sicherheit ist eine komplexe Herausforderung, die eine Koordinierung unserer Bemühungen verlangt. Ich glaube, dass die Zusammenarbeit zwischen den Polizeibehörden in Europa jetzt notwendiger denn je ist und ich begrüße die Übung des Atlas- Netzwerkes".
Die Übung der teilnehmenden EU-Staaten läuft dabei unter dem Titel "Gemeinsame Herausforderung". Es werden Terroranschläge simuliert. In neun verschiedenen EU-Mitgliedstaaten (Österreich, Belgien, Irland, Italien, Lettland, Slowakei, Spanien, Schweden, Rumänien) in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens, heißt es laut offizieller Meldung. Insgesamt sind 2250 Polizisten aus 36 Einheiten beteiligt.
Unter diese simulierten Übungen fallen demnach auch Angriffe auf Kraftwerke, Schulen und mehrere Verkehrsträger wie Busse und Züge. Die "Gemeinsame Herausforderung" ist die bisher größte Übung dieser Art und solle dazu dienen, die gemeinsame Krisenreaktion der EU zu verbessern. Die gemeinsam abgehaltenen Simulationen finden dabei in der Regel einmal im Jahr statt.
Durchgeführt wird diese Simulation vom sog. ATLAS-Verbund, ein EU-weites Netz von Anti-Terror-Spezialeinheiten, welches seit dem Jahr 2008 von der EU-Kommission finanziert wird. ATLAS solle die Zusammenarbeit zwischen Spezialeinheiten in der Europäischen Union verbessern und unterstützt dabei auch ihre Funktionsweise in Krisensituationen wenn ein Mitgliedstaat Hilfe benötigt, so die offizielle Darstellung.
Die Wurzeln auf diesen Verbund gehen auf das Jahr 1996 zurück. Im Jahr 2002 wurde die informelle Kooperationsstruktur gegründet. Das Wort "Atlas" spiegelt jedoch keine Abkürzung wieder, sondern bezieht sich auf den gleichnamigen Titanen (Personifizierung des Atlasgebirges) aus der griechischen Mythologie, der den Himmel auf seinen Schultern trägt. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurde die operative Aufbauarbeit verstärkt vollzogen. Die wesentliche Aufbauarbeit wurde durch die GSG 9 der deutschen Bundespolizei, dem EKO Cobra (Österreich), der GIGN (Frankreich), der DSU (Belgien) und der DSI (Niederlande) geleistet.
