Nabucco Pipeline: RWE steigt aus und verkauft Anteile an OMV


(C) Hic et nunc, 2012, Bild: Wikipedia (CC BY 3.0)

Mit der sog. Nabucco-Pipeline solle Gas aus Asien nach Europa geführt werden. Seitens der Europäischen Union unterstützt man dieses Projekt, doch verschiedene Experten sind skeptisch. Ebenfalls scheint der Energieriese RWE nicht vollkommen von dieser Pipeline überzeugt zu sein.

RWE verkaufte nun seinen Anteil (17 Prozent) an dem Gaspipeline-Projekt Nabucco, schreibt man laut Reuters. Anfang März dieses Jahres wurden die Anteile demnach an den österreichischen Konzern OMV veräußert. Zum Verkaufspreis wollte sich eine Sprecherin von RWE nicht äußern.

Neben OMV werde das Nabucco-Projekt jetzt noch von Energieunternehmen aus Bulgarien, Ungarn, Rumänien und der Türkei getragen. Die Trasse der Nabucco-Pipeline solle dabei Russland (Gazprom) umgehen. Dieses hatte mit dem Konkurrenzprojekt South Stream begonnen. Partner des Joint Ventures (South Stream) sind Gazprom, der italienische Energieversorger Eni, die französische EdF sowie die BASF-Tochter Wintershall.

Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) heißt es, dass mit dem Ausstieg von RWE aus dem Nabucco-Konsortium der frühere Außenminister Joschka Fischer einen Kunden verloren hätte. Er war für RWE als Berater für das Projekt tätig.

Im Dezember vergangenen Jahres hatten OMV und RWE erklärt, dass Gespräche laufen würden, über einen Verkauf der RWE-Anteile. Der Chef von OMV sagte danach im Februar 2013, sein Unternehmen wolle die Anteile von RWE übernehmen. Mit der Nabucco-Pipeline wolle die EU den Zugang zu neuen Gasreserven in Zentralasien erschließen, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren.

Durch das Konkurrenzprojekt hält Russland den Druck gegen diese Pipeline jedoch aufrecht. Im Dezember vergangenen Jahres hatte Wladimir Putin den Startschuss für den Bau der Gaspipeline South Stream nach Europa gegeben. Im April 2012 hatte bereits der ungarische Ölkonzern MOL seinen Ausstieg aus der europäischen Gaspipeline Nabucco bestätigt.

Die konkurrierende russische Pipeline South Stream soll unter Umgehung der Ukraine Gas nach Bulgarien und von dort in zwei Leitungen bis nach Österreich und Italien bringen. Nach derzeitigen Planungen sollen ab 2015 die ersten Endverbraucher darüber Gas aus Russland beziehen können. Die Pipeline South Stream solle nach Berechnungen der Internationalen Energieagentur im Jahr 2020 rund zehn Prozent des in der EU verbrauchten Erdgases liefern, womit sich auch die Abhängigkeiten von Russland weiter erhöhen könnten.

  
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