Krieg Syrien: Airbus der Bundeswehr holt Schwerstverletzte nach Deutschland


(C) Freedom House, 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Seitens der deutschen Bundesregierung hätte man einem Bericht der Süddeutschen-Zeitung zufolge eine Hilfsaktion für Schwerverletzte gestartet. Mit einem Airbus der Bundeswehr sollen am Montag 36 Personen nach Deutschland befördert werden.

Bislang wurden diese Personen in Jordanien versorgt, heißt es. Man wolle sie in die Bundeswehr-Krankenhäuser in Berlin, Hamburg, Ulm und Westerstede bringen, damit diese dort behandelt werden können. Zunächst solle die Maschine der Bundeswehr in Stuttgart und danach in Köln, Hamburg und in Berlin landen.

Der deutsche Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) gab zu verstehen, dass man den Verletzten mit der angelaufenen Hilfsaktion eine rasche und möglichst vollständige Genesung in Deutschland ermöglichen wolle. Um Hilfe gebeten wurde Westerwelle demnach von Moas al-Chatib. Dieser ist seit 11. November 2012 Präsident der Nationalen Koalition der syrischen Revolutions- und Oppositionskräfte.

Al-Chatib wurde unpopulär nachdem er al-Assad einen Deal angeboten hatte, um so den Konflikt in Syrien zu beenden. Moas al-Chatib hatte am 24. März 2013 seinen sofortigen Rücktritt (als Präsident der Nationalen Koalition) erklärt. Er lehnte die Wahl von Ghassan Hitto (hat neben der syrischen auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft) ab. In Kreisen der syrischen Opposition war Hitto bis 2012 weitgehend unbekannt. Hitto werden Verbindungen zu ausländischen Geheimdiensten vorgehalten. Am 28. März 2013 zog Moas al-Chatib seine Rücktrittsentscheidung zurück und bekräftigte, noch bis Mai 2013 Präsident der Nationalen Koalition zu bleiben.

Laut der Süddeutsche Zeitung hätte das deutsche Auswärtige Amt "mehrere Millionen" Euro für die Behandlung der Verletzten bereitgestellt. Die Kosten für den Transport mit dem Airbus der Bundeswehr würde das deutsche Verteidigungsministerium tragen. Die deutsche Bundesregierung wolle mit dieser Aktion nach offiziellen Verlautbarungen einen Beitrag zur politischen Unterstützung der Nationalen Koalition leisten. Deutschland hat bisher 125 Millionen Euro an "Hilfsgelder" bereitgestellt.

Im Januar 2013 hatten verschiedene Länder mehr als 1,5 Mrd. US-Dollar an Geldern für Hilfen bereitgestellt. Jeweils 300 Millionen Dollar sagten Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien zu. Seitens der UNO begrüßte man die "edlen Spenden". Die UNO hatte im Vorfeld gewarnt, dass bei einem Ausbleiben neuer Zusagen die Lebensmittelhilfen für hunderttausende Syrer gekürzt werden müssten.

Ende März hieß es in Medienberichten, dass die deutsche Bundesregierung in den kommenden Monaten um die 5000 Menschen aus Syrien zusätzlich aufnehmen wolle. Laut dem deutschen Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sollen ab Juni dieses Jahres etwa 3000 Flüchtlinge vorübergehend nach Deutschland kommen können, 2000 weitere Menschen könnten im Herbst einreisen. Friedrich verwies darauf, dass Deutschland in den vergangenen 14 Monaten bereits etwa 8000 Asylbewerber aus Syrien aufgenommen hätte.

Nach Informationen einer britischen Studie haben sich den bewaffneten syrischen Terroristen, welche das Land destabilisieren sollen, bis zu 600 Dschihadisten aus Europa angeschlossen. Wie aus der Untersuchung des Internationalen Zentrums zur Erforschung von Radikalisierung (ICSR) des King's College in London hervorgeht, stammen jene Kämpfer aus 14 europäischen Staaten, darunter Deutschland, Belgien, Dänemark, Frankreich und Großbritannien.

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte