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Da in Deutschland viele Schüler scheinbar nicht wissen, welche Ausbildungsberufe es überhaupt gibt, bieten immer mehr Unternehmen Praktikumsplätze an, damit sich Jugendliche dort in der Praxis ein Bild von der Arbeit machen können.
Nach Daten einer sog. Ausbildungsumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) heißt es, dass 38 Prozent der Betriebe angegeben hätten, Praktikumsplätze zu schaffen. Im Vorjahr waren es demnach noch 28 Prozent.
Gegenüber Focus sagte der Präsident des DIHK, Eric Schweitzer: "Die Schulen bieten leider viel zu wenig Berufsorientierung an. Das muss sich dringend ändern". Der durchgeführten Umfrage zufolge solle die Zahl der Betriebe gestiegen sein, die in diesem Umstand (wenig Berufsorientierung) einen Grund sehen, weshalb sie nur schwer Auszubildende finden könnten.
Bereits zum jetzigen Zeitpunkt würde fast jede dritte Firma die Kooperation mit Schulen nutzen, um Jugendliche für eine Ausbildung bei sich zu interessieren. Weitere Gründe für Bewerbermangel sind auch die demografische Entwicklung und die steigende Zahl von studierenden Personen.
Im letzten Jahr hatten in Deutschland so wenig junge Menschen eine Ausbildung begonnen wie noch nie. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl neuer Ausbildungsverträge um 3,1 Prozent weiter ab, auf den Minusrekord von 548.100. Laut den Daten des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden wurden 17.700 Verträge weniger als 2011 abgeschlossen.
In den neuen deutschen Bundesländern einschließlich Berlin gingen die Zahlen mit einem Minus von 5,5 Prozent stärker zurück als im Westen mit einem Minus von 2,7 Prozent. 1999 waren noch fast 88.000 Verträge mehr abgeschlossen worden als im Jahr 2012.
