(C) Rob Brink, 2005, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Die geplante Kapitalerhöhung bei der Commerzbank hat Vorstandschef Martin Blessing nun verteidigt. Diese soll 2,5 Milliarden Euro betragen. Mit dem Geld wolle das Kreditinstitut die restlichen stillen Einlagen der Allianz und des Staates vollständig tilgen.
Unteranderem wegen der Krise sei es nicht gelungen, das Geld wie vorgesehen aus den künftig anvisierten Gewinnen der Bank zurückzuzahlen. Der Schuldenschnitt in Griechenland hätte der Bank fast drei Milliarden Euro gekostet, sagte Blessing.
Die Kapitalerhöhung solle von der Hauptversammlung am kommenden Freitag beschlossen werden. Dafür müssen je zehn Aktien zu einer zusammengelegt werden. Bei einer Zustimmung soll die Kapitalerhöhung bis Juni dieses Jahres über die Bühne gehen.
Über den Unmut vieler Investoren zeigte Blessing sein Verständnis, was den Kurs des Managements anbelangt. Mit der Rückzahlung der stillen Einlagen wolle man die Skepsis gegenüber der Commerzbank-Aktie wieder abbauen helfen. Weiterhin wolle man auch gewerbliche Immobilien abbauen ebenso die Schiffs- und Staatsfinanzierung. Bis zum Jahr 2016 solle das Volumen auf 90 von 151 Mrd. Euro sinken und dann nur noch 15 Prozent der Bilanzsumme ausmachen.
Der Steuerzahler hatte der Commerzbank im Jahr 2008 mit 18,2 Mrd. Euro geholfen, davon entfielen 16 Mrd. Euro auf stille Einlagen. Der SoFFin ist mit 25 Prozent direkt an der Bank beteiligt. Mit der geplanten Kapitalerhöhung soll der Anteil auf rund 18 Prozent sinken. Damit der Staat ohne Verluste aus seinem Engagement herauskommt, müsste sich der Kurs der Commerzbank-Aktie verdreifachen.
Im November des Jahres 2007 hatte die Commerzbank ihre Aussage revidieren müssen, dass sich die Abschreibungen auf das Subprime-Engagement gegenüber den Ankündigungen im Sommer "etwas" erhöht hätten. Im Endeffekt stellte sich heraus, dass sich diese versechsfacht hatten. Ebenfalls schlug eine Wertberichtigung – vor allem für die Tochter Eurohypo – von fast einer Milliarde Euro zu Buche.
Im November 2008 stieg der Bund bei der Commerzbank ein. Man erhöhte die Eigenkapitalbasis nach einem sensationellen Quartalsverlust von 285 Millionen Euro durch eine stille Einlage in Höhe von 8,2 Milliarden Euro und räumte der Bank Garantien für Schuldverschreibungen von bis zu 15 Milliarden Euro ein. Im Januar 2009 hatte sich der Bund mit 18,2 Mrd. Euro am Kapital der Commerzbank beteiligt. Im Gegenzug erhielt der Bund eine Sperrminorität von 25 Prozent der Commerzbank-Stimmrechte.
Die US-Zentralbank FED (Direktorium wird vom US-Präsidenten ernannt), die zu 100 Prozent im Privatbesitz ist, da die FED-Anteile in den Händen privater Banken liegen, hatte während der Finanzkrise 1.0 mit rund 1200 Milliarden US-Dollar die US-Finanzindustrie großzügig mit Geld versorgt und wollte dies auch weiterhin tun, gab man damals zu verstehen. Dies ist nicht verwunderlich, da sie die Interessen ihrer Anteilseigner vertritt, leider auf Kosten der Steuerzahler und Bürger. Nach einer Klage von Bloomberg wurde bekannt, dass die Commerzbank 22 Milliarden Dollar von den damaligen Hilfen in den USA bekam.
Der Aktienkurs der Commerzbank geriet im November 2011 in "Schwierigkeiten". Im Jahr 2006 kostet die Commerzbank-Aktie noch über 25 Euro, im November 2011 erreichte die Aktie der Bank mit 1,12 Euro ihren damaligen Tiefpunkt, Mitte April 2013 lag der Kurs bei 1,17 Euro.
