Bitcoin abgeraucht: Hippes virtuelles Zahlungsmittel mit Problemen


(C) zcopley, 2013, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Zuletzt war der Kurs der hippen Bitcoin-Währung binnen weniger Stunden um mehr als 60 Prozent in die Tiefe gestürzt. Personen die bei hohen Kursen einstiegen, wurden entsprechend rasiert und die Vermutung, dass der Anstieg nun bis zum Sanktnimmerleinstag weitergehen würde, löste sich in virtuelle Luft auf.

Außerdem heißt es, laut aktuellem Stand, etwa auf der Webseite von "Bitcoin-24", dass polnische Behörden aktiv geworden sind und ein Konto geschlossen hätten. Auf der Website verlautbart man, dass der Service derzeit nicht zur Verfügung stehen würde, alle Gelder seien aber "sicher". Die Anwälte würden unter "Hochdruck" an einer Lösung arbeiten. Ob künftig von Behörden weitere Kontosperren oder ähnliche Maßnahmen drohen, kann spekuliert werden.

Am vergangenen Donnerstag wurde der Handel für zwölf Stunden eingestellt. Bis vergangenen Mittwoch stieg der Kurs zunächst auf etwa 266 US-Dollar an. Binnen weniger Stunden rauchte er auf 105 US-Dollar ab.

Laut einem Bericht von Handelsblatt haben zuletzt auch die sog. "Winklevoss-Zwillinge" für Bitcoins getrommelt. Diese würden nach eigenen Darstellungen ein Prozent aller existierenden Bitcoins besitzen, welche derzeit vorhanden sind.

Tyler und Cameron Winklevoss hatten mit ihrem jüngst erlangten Reichtum aus einem Facebook-Streit im Februar vergangenen Jahres die Beteiligungsgesellschaft "Winklevoss Capital" gegründet und investieren seitdem in diverse „Projekte“.

Im Oktober vergangenen Jahres hatten Adi Shamir und Dorit Ron eine Analyse von Transaktionen von Bitcoins im Internet veröffentlicht. Hier spricht man auch ominöse Transaktionen von erheblicher Größe an. Manche der Transaktionsmuster erinnern dabei stark an Geldwäschemuster. (Mehr unter: Quantitative Analysis of the Full Bitcoin Transaction Graph - dort als PDF-Dokument verfügbar)

Ebenfalls sind derzeit verschiedene neue Projekte in Planung oder bereits am Start wie der sog. Litecoin. Es kann ggf. damit gerechnet werden, dass Leute zwischen diesen neuen "Währungen" hin und her ackern werden, um dort möglichst früh einzusteigen, um so später von mutmaßlichen Anstiegen profitieren zu können. Man hofft i.d.R., dass in das Ponzi-System immer weitere Leute dazu kommen, die das System mit Geld füttern.

Zudem blüht bereits der Bitcoin-Derivatemarkt: Bald in NY die “leveraged forex trading platform” für Bitcoin namens Coinsetter, Exante’s Bitcoin Fund, ICBIT.se, TorBroker und viele mehr. Gleichzeitig gibt es neue Investitionsvehikel für Personen mit dem nötigen Kleingeld: So wurde auf Malta Anfang März 2013 der erste bitcoinbasierte Hedgefonds gegründet.

 

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