Italien: Ehrenpräsident beschuldigt Bilderberger wegen terroristischer Anschläge


Ferdinando Imposimato

Der Ehrenpräsident des italienischen Kassationshofs, Ferdinando Imposimato, hat der nebulösen und verschwiegenen Bilderberg-Gruppierung vorgeworfen, im Hintergrund mit an Terroranschlägen in Europa beteiligt gewesen zu sein. Imposimato war etwa auch bezgl. des Mordanschlags auf Papst Johannes Paul II. mit Ermittlungen vertraut.

In einem Interview mit ArticoloTre sagte er, dass er in einem Dokument aus dem Jahre 1967 interessante Dinge entdecken konnte. Es geht dabei auch um die Verwicklung der Bilderberg-Gruppe in Verschwörungen, wie mit der Organisation Ordine Nuovo. Diese hatte über ihren Ableger "NAR" u.a. Terroranschläge verübt, auch auf den Hauptbahnhof von Bologna mit 85 Toten und über 200 Verletzten.

Imposimato ermittelte z.B. auch im Fall der Entführung und Ermordung des ehemaligen ital. Ministerpräsidenten Aldo Moro. Damals zog man z.B. in Italien und in weiteren europäischen Ländern Stay-Behind-Zellen (mehrheitlich rechte Untergrundzellen) auf. In Italien war dies unter der Operation Gladio (siehe dazu ggf. Literatur: "Nato-Geheimarmeen in Europa"; Autor: Daniele Ganser; ISBN: 978-3280061060) bekanntgeworden. Es wurde auch bekannt, dass zu den treibenden Kräften hinter dieser "Strategie der Spannung" (links/rechts) in Italien die Geheimloge "Propaganda Due" stand.

Bei dieser Propaganda Due (P2) handelte es sich um eine Freimaurerloge. Zu den Aktivitäten der nebulösen P2 wurde z.B. bekannt, dass unter maßgeblicher Beteiligung von Licio Gelli (Meister vom Stuhl; u.a. auch Mitglied des Malteserordens und des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem) ein konspiratives Netzwerk aus Führungspersonen der Polizei, des Militärs, der Wirtschaft, der Politik, der Mafia und von Geheimdiensten geschaffen worden war.

Das im Jahr 1990 wegen Mordes an drei Carabinieri verurteilte Gladio- und Ordine Nuovo-Mitglied Vincenzo Vinciguerra erklärte zu den Hintergründen der Verbrechen (Strategie der Spannung)

„Man musste Zivilisten angreifen, Männer, Frauen, Kinder, unschuldige Menschen, unbekannte Menschen, die weit weg vom politischen Spiel waren. Der Grund dafür war einfach. Die Anschläge sollten das italienische Volk dazu bringen, den Staat um größere Sicherheit zu bitten. […] Diese politische Logik liegt all den Massakern und Terroranschlägen zu Grunde, welche ohne richterliches Urteil bleiben, weil der Staat sich ja nicht selber verurteilen kann.“

Nachdem immer mehr Informationen im Internet auftauchen, hatte das US-amerikanische Außenministerium im Jahr 2006 in einer Pressemitteilung indirekt die Involvierung der CIA (einer der Auslandsnachrichtendienste der USA) bestätigt, bestritt jedoch deren mögliche Verstrickung in terroristische Aktivitäten als eine auf gefälschten sowjetischen Dokumenten basierende Fehlinformation.

Das vom Richter Imposimato benannte Dokument aus dem Jahr 1967, welches die Beteiligung der Bilderberggruppe zeige, ein Club, der die einflussreichsten Persönlichkeiten versammelt, wurde z.B. in dem folgenden Video angesprochen. Im Januar hatte er ein Buch veröffentlicht, mit dem Titel "La Repubblica delle stragi impunite. I documenti inediti dei fatti di sangue che hanno sconvolto il nostro Paese" (dt: Die Republik der ungeahndeten Massaker. Die unveröffentlichten Dokumente der blutigen Ereignisse, die unser Land erschüttert haben). (Auszüge in deutscher Sprache finden Sie z.B. bei VoltaireNet)

Die sog. Bilderberg-Gruppe hatte sich im Jahr 1954 erstmals in Oosterbeck (Niederlande) getroffen, auf Einladung von Prinz Bernhard der Niederlande. Man beschloss sich jährlich zu treffen ohne dass die Öffentlichkeit davon etwas erfahren sollte, zumindest nicht die Masse. Die bekanntgewordenen Mitgliederlisten lesen sich dabei wie ein Who-is-Who der Machtelite aus den USA, Kanada oder auch Westeuropa. Bekannte Köpfe wie David Rockefeller, Henry Kissinger, Angela Merkel, Ben Bernanke, George Soros, sowie andere Staats- und Regierungschefs, einflussreiche Senatoren, Kongressabgeordnete und Parlamentarier, Militärs aus der NATO und dem Pentagon, Mitglieder europäischer Königshäuser, ausgewählte Medienprofis und viele andere, oftmals nur ein einziges Mal eingeladene Gäste. Im Jahr 2011 war etwa auch Peer Steinbrück (Nachkomme der Delbrück-Familiendynastie - u.a. Mitbegründer der Deutschen Bank) bei der in diesem Jahr vollzogenen Konferenz in St. Moritz anwesend.

Im Jahr 2010 gestand der ehemalige NATO-Generalsekretär Willy Claes (Belgien) ein, dass von Konferenzteilnehmern bei Bilderberg erwartet wird, die jährlichen Entscheidungen umzusetzen. Im Jahr 2009 prahlte der Bilderberg-Vorsitzende Étienne Davignon (war u.a. Vizepräsident der Europäischen Kommission) damit, dass die Organisation den Euro geschaffen hätte. Durchgesickerte Dokumente der Bilderberger beweisen, dass die Gründung eines gemeinsamen europäischen Marktes sowie die Schaffung einer einheitlichen europäischen Währung auf ihren Beschluss von 1955 zurückgehen. Einer der Bilderberg-Gründungsväter ist der ehemalige SS-Offizier Prinz Bernhard der Niederlande. (mehr zu Bilderberg hier)

  
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