Firmen: Deutscher Versorger Flexstrom meldet Insolvenz an


Flexstrom

In Deutschland hat der Stromanbieter Flexstrom Insolvenz angemeldet. Betroffen sind Medienberichten zufolge mehr als 500.000 Kunden. Nach eigenen Angaben von Flexstrom würde die schlechte Zahlungsmoral der Kunden eine Mitschuld für die Insolvenz tragen. Auch würde dies bei den Tochtergesellschaften OptimalGrün und Löwenzahn Energie gelten.

FlexGas solle durch einen Investor weitergeführt werden. Neben der schlechten Zahlungsmoral der Kunden machte man auch bestehende Oligopolstrukturen im deutschen Versorgungsmarkt für die Insolvenz verantwortlich. Kunden würden mit rund 100 Millionen Euro im Zahlungsrückstand sein.

Nach den letzten Medienberichten hätte sich die Zahlungsmoral angeblich dramatisch verschlechtert. Die aufgetürmten Rückstände würde man nicht selbst schultern können. Man sei durchaus profitabel, aber nicht mehr liquide, hieß es laut Pressemitteilung.

Ein weiterer belastender Faktor war demnach auch der lange und kalte Winter. Kunden mussten nur ihre normalen Abschläge bezahlen. Der Anbieter selbst hätte jedoch deutlich mehr Energie einkaufen müssen. Man sei mit einem Millionenbetrag in Vorleistung getreten.

Seit dem Jahr 2009 würde das Unternehmen profitabel gearbeitet haben. Doch dem Energieversorger blieben externe Finanzierungen verwehrt. Dies weil einzelne Medien immer wieder falsch über FlexStrom berichtet hätte. Damit sei die Kreditwürdigkeit des Unternehmens geschädigt worden.

Flexstrom galt als einst größter unabhängiger Energieanbieter in Deutschland. Im Herbst hatte das "Handelsblatt" von angeblichen Finanzproblemen bei Flexstrom berichtet. Im Sommer 2011 war bereits der Flexstrom-Konkurrent Teldafax pleite gegangen.

Das im Jahr 2003 gegründete deutsche Unternehmen Flexstrom AG zählte zu den größten unabhängigen Strom- und Gasanbietern in Deutschland. Im März des Jahres 2012 wurde dem Konkurrenzunternehmen EWE AG (ehemals Energieversorgung Weser-Ems AG) per einstweilige Verfügung untersagt, Flexstrom als insolvent zu bezeichnen. Laut Recherchen des Handelsblatts hätten sich bis Anfang 2013 mehr als 50 Netzbetreiber über schleppende Bezahlung durch Flexstrom beklagt.

  
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