Japan - Fukushima: Serie an Pannen will nicht abreißen


(C) KEI, 2007, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Zu den mittlerweile unzähligen Pannen an der AKW-Anlage von Fukushima (I), gesellt sich nun eine weitere hinzu. Laut Medienberichten wären bei der Umleitung von radioaktiv verseuchtem Wasser aus einem der Sammelbecken Rohre geplatzt.

Dies ist laut dem Betreiber Tepco das vierte Leck, welches innerhalb einer Woche bekannt wurde. Die Arbeiter vor Ort sollen angewiesen worden sein, unter "Hochdruck" neue Behälter für das versuchte Wasser zu bauen, da auch der verfügbare Speicherplatz immer knapper wird.

Ein namentlich nicht genannter Arbeiter hätte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, dass dieser neuerliche Vorfall ein Notfall sei und dass man den Bau von Wassertanks beschleunigen müsse, egal wie dies angestellt wird. Vor Ort seien bereits eine Menge provisorischer Reparaturen durchgeführt worden.

Man hangelt sich von der einen notdürftigen Reparatur zur nächsten, sagte der Arbeiter, der seinen Namen nicht nennen wollte, weil er sich gegenüber den Medien nicht offiziell äußern darf. Eine Sprecherin von Tepco hatte den Bau derartiger Tanks recht knapp bestätigt, weiterführende Details wollte diese jedoch nicht angeben.

Im Verlauf der vergangenen Tage traten bereits drei andere Lecks auf. Am vergangenen Wochenende waren zunächst etwa 120.000 Liter radioaktiv verseuchtes Wasser aus zwei Sammelbecken ausgelaufen. Danach hatte man an einem anderen Becken ein Leck entdeckt. Zudem sei auch das Kühlsystem zweimal in den vergangenen Wochen zusammengebrochen.

Laut Tepco könnte aus einem unterirdischen Sammelbehälter möglicherweise radioaktiv verseuchtes Wasser im Boden versickert sein. In Wasserproben außerhalb von einem der Behälter wurden demnach auch erhöhte radioaktive Werte gemessen. Am vergangenen Freitag waren Kühlsysteme für Abklingbecken für verbrauchte Brennstäbe für mehrere Stunden ausgefallen. Im März waren vier Kühlbecken für 30 Stunden ausgefallen.

Der Mitte März stattgefundene Stromausfall hatte im havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima (I) für neue Probleme gesorgt. Damals fiel laut Tepco das Kühlsystem für die Becken mit abgebrannten Brennstäben in den Reaktoren 1, 3 und 4 aus.

Die Lage in der havarierten japanischen Atomanlage galt offiziell eigentlich seit Dezember 2011 als "stabil", dennoch blieb die Anlage bis zuletzt äußerst anfällig. Zahlreiche provisorisch-technische Hilfsmittel in der Anlage, mit denen die Sicherheit garantiert werden soll, gelten als störanfällig.

Beim Kernkraftwerk Fukushima "Daiichi" hatte die Unfallserie im März 2011 die Reaktorblöcke 1 bis 4 so stark beschädigt, dass sie aufgegeben werden mussten. Block 1 bis 4 sollen bis spätestens 2040 abgerissen werden. Beim Kernkraftwerk Fukushima "Daini" oder Fukushima II, etwa 12 Kilometer südlich des älteren Kernkraftwerks Fukushima Daiichi (Fukushima I), kam es damals ebenfalls zu Irritationen.

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte