(C) Kandschwar, 2007, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Nach vorläufigen Zahlen teilte das Statistische Bundesamt Wiesbaden mit, dass die Zahl der neu geschlossenen Ausbildungsverträge in Deutschland im Jahr 2012 gesunken ist. Demnach schlossen im letzten Jahr rund 548.100 Jugendliche einen Vertrag für eine Berufsausbildung ab.
Dies waren den Zahlen zufolge 17.700 Verträge oder 3,1 Prozent weniger als noch im Jahr 2011. In Berlin und den neuen Bundesländern nahm die Zahl der Neuabschlüsse in 2012 um 5,5 Prozent ab. In den alten Bundesländern waren es 2,7 Prozent weniger.
Angeblich sei ein Grund für den weiteren Rückgang, dass mehr Schulabgänger lieber studieren wollen als eine Lehre anzufangen. Ende des Jahres 2012 waren in Deutschland rund 1,43 Millionen Jugendliche in einer Berufsausbildung. Dies waren etwa 27.700 oder 1,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Den stärksten Rückgang der geschlossenen neuen Ausbildungsverträge verzeichnete man im Bundesland Sachsen. Hier lag der Rückgang demnach bei acht Prozent. Gleich danach kommt das Bundesland Sachsen-Anhalt mit einem Rückgang von 7,1 Prozent, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit einem Minus von 6,7 Prozent.
Auch merkte man an, dass in keinem der Bundesländer im vergangenen Jahr mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden, als im Vorjahr 2011. Im Bereich der Industrie und Handel sei die Zahl der neugeschlossenen Ausbildungsverträge in 2012 um 2,8 Prozent gegenüber 2011 zurückgegangen. Im Bereich des Handwerks lag der Rückgang bei vier Prozent.
Rückblickend hieß es Anfang März vergangenen Jahres (2012) laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA), dass Unternehmen in Deutschland trotz Fachkräftemangels immer weniger ausbilden. Im Jahr 2010 schulten nur noch 22,5 Prozent der Firmen Azubis, während die Ausbildungsquote in vielen Jahren zuvor bei rund 24 Prozent gelegen hatte.
Im Jahr 2008 bildeten noch rund 24 Prozent der damals 2,06 Millionen Unternehmen mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus (494.000 Ausbildungsbetriebe). 2009 verringerte sich der Anteil bereits auf knapp 23,5 Prozent (485.000). 2010 bildeten schließlich noch 469.000 Firmen aus, was der Quote von 22,5 Prozent entsprach.
