(C) CCecilia, 2008, Bild: Wikipedia (PD)

Der Finanzminister von Zypern, Charis Georgiadis (DISY), hat sich zuletzt erneut kritisch über die Konditionen geäußert, die aus dem geschnürten "Rettungspaket" für das Land entstehen oder bereits entstanden sind.
Speziell sprach er hier die Zwangsabgabe auf Bankeinlagen über 100.000 Euro an. Damit sollen die Bankkunden auch an der Rekapitalisierung der Geldinstitute beteiligt werden. Dies halte Georgiadis jedoch für problematisch.
Nicht nur für Zypern selbst würde dies eine bedauerliche Entscheidung sein, sondern auch für Europa insgesamt, gab er in einem Interview mit dem Handelsblatt zu verstehen. Das Vertrauen der Menschen würde durch die Wegnahme von Geld auf Bankkonten erschüttert sein.
Man werde nun in Zukunft sehen müssen, ob dieser Beschluss weise war. Zypern selbst sieht der Finanzminister vor einer regelrechten Schocktherapie, die enorme Dimensionen hätte. Diese werde ebenfalls zu einer tiefen Rezession führen, merkte er an.
Das vorgegebene Programm wäre nicht die Entscheidung von Zypern selbst gewesen, man hätte keine Wahl gehabt. Er halte jedoch nichts davon, jetzt zurückzublicken und Entscheidungen zu kritisieren, welche man ohnehin nicht ändern kann. Man solle sich eher darauf konzentrieren, das Land wieder nach vorn zu bringen und der Wirtschaft Wachstumsimpulse zu geben.
Auch waren Unternehmen in Zypern betroffen, welche z.B. für rückgestellte Löhne oder laufende Kosten "locker" über 100.000 Euro auf ihrem Konto kommen. Zahlreiche zeigten sich im Internet entsetzt über die Zwangsabgabe auf Guthaben. Ein zypriotischer Unternehmer der IT-Branche beklagte sich etwa, dass von 850.000 Euro auf seinem Firmenkonto mehr als 700.000 Euro konfisziert wurden. (mehr hier)
Zudem wurde bezgl. Zypern bekannt, dass nun ein höherer finanzieller Bedarf zur "Rettung" des Landes im Raum steht. Laut einem Dokument der EU-Kommission ist nun anstatt von 17 von 23 Milliarden Euro die Rede. In 2013 und 2014 erwartet man in dem Land eine Schrumpfung des BIP von 12,5 Prozent. (mehr hier)
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