Zypern: Mehr Geld zur Rettung notwendig?


Zypern

Nun sei der finanzielle Bedarf zur "Rettung" Zyperns höher als zuvor angenommen wurde. Laut einem Dokument der EU-Kommission ist nun von rund 23 Milliarden Euro bis zum Jahr 2016 die Rede. Eigentlich wurde im Vorfeld eine Summe von rund 17 Milliarden Euro genannt.

Zypern selbst solle nach den Vereinbarungen mit der Troika (EU, EZB, IWF) etwa 13 Milliarden Euro selbst zusteuern. Dies über zu treffende Einsparungen, Vermögensverkäufe und andere Maßnahmen. Eine Milliarde Euro wolle der Internationale Währungsfonds (IWF) beisteuern und neun Milliarden Euro der ESM-Schirm, hieß es.

Laut Informationen der Wirtschaftsnachrichtenagentur Reuters könnte nach Worten der finnischen Finanzministerin unter Umständen das Hilfspaket noch einmal aufgeschnürt werden. Seitens des deutschen Finanzministeriums hätte man allerdings die Erwartung geäußert, dass es bei den bisherig bekanntgewordenen Geldern mit einem Kreditumfang der Euro-Partner und des IWF von insgesamt rund zehn Milliarden Euro bleibt.

Es würde jedoch aus der aktuellen Sicht heraus nicht ausgeschlossen sein, dass die Finanzminister der Eurozone bei ihrem am kommenden Donnerstag stattfindenden Treffen noch einige der Fragen dazu im Detail klären könnten. Der durch Zypern zu leistende Eigenbetrag setzt sich aus unterschiedlichen Posten zusammen.

Etwa 10,6 Mrd. Euro sollen durch die Abwicklung der Laiki-Bank und die Umstrukturierung der „Bank of Cyprus“ eingenommen werden. Weitere 600 Millionen Euro sollen durch eine Erhöhung der Unternehmenssteuer zufließen. Aus Goldverkäufen sollen weitere 400 Millionen Euro eingenommen werden. Über einen Zeitraum von drei Jahren sollen etwa 1,4 Mrd. Euro zusätzlich aus Privatisierungsmaßnahmen generiert werden.

Ebenfalls müssten Gelder durch weitere Sanierungsbeiträge von Laufzeitverlängerungen und Konditionsänderungen bei Krediten von heimischen und auch russischen Geldgebern reingeholt werden. Das Programm soll laut derzeitigen Einschätzungen zu einer Schrumpfung des zyprischen BIPs (Bruttoinlandsprodukt) von 12,5 Prozent in den Jahren 2013 und 2014 führen.

Aktuell schätzt man ein, dass Zypern möglicherweise in 2015/2016 wieder zum Wachstum zurückfinden könnte. Die Schuldenstandquote des Landes soll vorübergehend bis zum Jahr 2015 auf eine Spitze von 126,3 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen und dann nachfolgend absinken.

  
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