Es werde: Wann gründen Sie Ihre eigene Bank?


(C) Images Money, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Zahlreiche Menschen vertreten die eigene Meinung, dass ihr Geld von der Zentralbank kommen würde, denn diese erschafft ja das meiste Geld. Bei genauerer Betrachtung ist dies jedoch falsch. Fast die gesamte Geldmenge entsteht vielmehr in Privatbanken bei der Vergabe von Krediten. Weiterhin verleihen die Banken nicht jenes Geld, welches von anderen Kunden dort "deponiert" wurde. Dieses Geld wird lediglich als Reserve angesehen. Die Banken vergeben ein Vielfaches davon als Kredite.

Verschiedene Geldexperten sind entsprechend der Ansicht, dass Kredite im engeren Sinne kein Geld sind. Doch wirken sie wie echtes Geld, mit dem man innerhalb des Systems "ganz normal" bezahlen kann. Bei den Krediten ist es so, dass wenn ein solcher gewährt wurde, es nicht bedeutet, dass etwas verliehen wird, sondern es ist vielmehr ein Tausch. Ein Kauf und auch ein Verkauf. Der jew. Schuldner (Kreditnehmer) verkauft also Geld, welches er nicht hat. Er verspricht, dass er dieses Geld zu einem später vereinbarten Termin liefern wird. Ein solcher Geldkredit ist entsprechend nichts anderes als ein Geldversprechen für die Zukunft.

Mit Blick auf die EU (Europäische Union) müssen Banken hier ausschließlich einen recht geringen Mindestreservesatz von beispielsweise zwei Prozent oder niedriger bei der Europäischen Zentralbank (EZB) vorweisen. Die Banken haben aus sich heraus das einzigartige Privileg, selbst Geld herzustellen und dieses "Geld" zu verleihen. Das bizarre an der Sache ist, dass diese sogar für ihr "geschaffenes" Geld Zinsen verlangen dürfen. Beim Ausbleiben von Rückzahlungen können durch kraft des Gesetzes reale Werte gepfändet, also Enteignungen praktiziert werden.

Ein kleines Beispiel an dieser Stelle: Wenn nun eine Bank nur über bspw. zwei Prozent der von ihr gebuchten Gelder verfügen muss, dann kann diese selbst Geld erzeugen, was auch als schöpfen bekannt ist. Für die Gewährung eines Kredits in der Höhe von z.B. 10.000 Euro muss die Bank also ausschließlich 200 Euro nicht benötigtes Guthaben auf ihrem Konto bei der Zentralbank haben. Sollte nun ein "Kunde" zu einer Bank gehen, weil er einen Kredit haben will, in Höhe von 10.000 Euro, stellt dies i.d.R. für die Bank kein großes Problem dar, wenn der Kunde „passend erscheint“. Der Eigenkapitalanteil von 200 Euro ist vorhanden. Die Bank gewährt also dem Kunden den benötigten Kredit über 10.000 Euro.

Dieser Beispielfall geht natürlich noch weiter, dazu siehe den Literaturhinweis am Ende des Artikels. Anzumerken sei, dass hier Geld entstanden ist, welches vorher niemand besessen hat. Erst durch die Vergabe des Kredits wurde es geschöpft. Die Bank ist nun ebenfalls dazu berechtigt, für das "Geld", welches aus dem "Nichts" geschöpft und an den Kunden als Kredit vergeben wurde, Zinsen zu kassieren. Dies obwohl sie das geschöpfte Geld vor der Kreditvergabe nicht besessen hat, es existierte nicht. Mit der Rückzahlung des Kredits wird dabei die erschaffene Summe an Buchgeld wieder vernichtet.

Sollten rein theoretisch alle Kredite zurückbezahlt werden, würde es kein Buchgeld mehr geben, was wohl nicht im Sinne der Banken zu sein scheint. Im Gegenteil sogar, die jew. Bank ist immer auf der Suche nach neuen Schuldnern. Die Verschuldung und die daraus resultierenden Zinsen die der jew. Kreditnehmer aufbringen muss, durch z.B. arbeiten gehen, sind soz. das Lebenselixier für die Banken.

Dieses Thema haben wir an dieser Stelle nur per Querschnitt kurz behandelt. Eine komplette Beschreibung zur Thematik, auch mit zusätzlichen Grafiken und vielen weiteren spannenden Themen, können Sie in dem Werk: Der größte Raubzug der Geschichte - Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden nachlesen.

  
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