Putin bei der GEZ-ARD: Ominöse Zahlenspiele bezgl. NGOs


(C) Bohan Shen, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Der in psychologische Kriegsführung geschulte ehemalige KGB-Offizier und FSB-Chef, derzeit Präsident Russlands, Wladimir Putin, hatte zuletzt ein scheinbar siegreiches Interview mit der öffentlich-rechtlichen ARD geführt. Hier durfte Putin als starker Mann und Macher glänzen, der Fragesteller sah augenscheinlich eher benachteiligt aus.

Ob die KGB-Strukturen im Vorfeld die Fragen von Jörg Schönenborn zusammengeklaut haben und man entsprechende Vorbereitungen getroffen hat, die Putin wie aus der Pistole geschossen verlautbarte, kann spekuliert werden.

Allein in den vergangenen vier Monaten hätten in Russland aktive ausländische NGOs (Nichtregierungsorganisationen) etwa eine Milliarde US-Dollar erhalten, gab Putin gegenüber der ARD zu verstehen. Danach griffen diverse Menschenrechtler zum Taschenrechner und kamen zu dem Ergebnis, dass bei dieser Finanzierungssumme etwa 4,6 Millionen US-Dollar jährlich an eine jeweilige NGO geflossen sein müssten.

Lew Ponomarjow, Dissident aus Sowjetzeiten und ein langjähriger Leiter der Organisation "Für Menschenrechte", gab gegenüber der Presse zu verstehen, dass es schön wäre, wenn derartige Gelder fließen würden. Jährlich würde er um die 450.000 US-Dollar benötigen, im letzten Jahr hat er jedoch nur etwa 70.000 US-Dollar bekommen, von ausländischen Geldgebern.

Die restlichen Summen hätte er mühsam zusammenkratzen müssen. Russische Unternehmen, die durchaus Hilfsbereitschaft zeigen würden, hüten sich seinen Worten nach davor, derartige Organisationen zu finanzieren. Dies könnte ggf. im Kreml auf Unmut stoßen, gab Ponomarjow zu verstehen.

Weitere Informationen dazu: Putins Zahlenspiele irritieren NGO in Russland

 

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