Griechenland: Fusion zu neuer Großbank liegt vorläufig auf Eis


(C) Klearchos Kapoutsis, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Nach aktuellen Informationen soll aus dem geplanten Zusammenschluss der griechischen Banken Eurobank und NBG wohl vorläufig nichts werden. In Griechenland ist man scheinbar der Auffassung, dass eine solche zu etablierende Großbank "nicht beherrschbar" sei.

Im Vorfeld hatten der IWF (Internationaler Währungsfonds), die EU (Europäische Union) selbst und die EZB (Europäische Zentralbank) ähnliche Vorhersage getroffen. Damit sind die Planungen nach derzeitigem Stand auf Eis gelegt worden.

Der Finanzstabilitätsfonds (HFSF) solle nun darüber befinden, ob der Zusammenschluss zustande kommt, gab ein Sprecher des griechischen Finanzministeriums an. Ende März dieses Jahres hatte die Troika aus EU, EZB und IWF Griechenland dazu aufgefordert, die geplante Fusion der NBG und Eurobank zu stoppen.

Man sorgte sich angeblich, dass die geplante Fusion so groß sein könnte, so dass der Staat diese nicht mehr beherrschen kann. Vorgesehen war, dass die neue Großbank Einlagen von rund 170 Mrd. Euro gehabt hätte. Dies würde rund die jährliche Wirtschaftskraft von Griechenland sein.

Die sog. National Bank (NBG) und die Eurobank von Griechenland waren bereits inmitten von Vorbereitungen für die geplante Fusion. Laut dem deutschen Nachrichtensender N-TV benötigen die beiden Banken etwa 15 Mrd. Euro frisches Kapital, um so die Anforderungen der Zentralbank zu erfüllen.

Laut Insidern forderte die Troika (EU, EZB, IWF), dass beide Banken jeweils einzeln rekapitalisiert und als eigenständige Einheiten fortgeführt werden sollen. Am vergangenen Sonntag verlautbarte der Bankenrettungsfonds (HFSF), dass die Kapitalerhöhungen der vier systemrelevanten Banken von Griechenland bis Ende April (2013) getrennt erfolgen sollen.

  
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