Deutschland: Speicher für Erdgas sollen wegen hartem Winter fast leer sein


(C) Christian Eckhardt, (symbolisch) 2010, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

In Deutschland sind durch die lange Kältewelle des vergangenen Winters die Erdgasspeicher fast erschöpft. Laut Medienberichten sei der durchschnittliche Füllstand der 48 deutschen Erdgasspeicher zum vergangenen Wochenende auf den niedrigen Stand von 20 Prozent abgefallen, schreibt die "Welt am Sonntag".

Hierbei beruft sich das deutsche Blatt auf Daten des europäischen Verbands Gas Infrastructure Europe (GIE). Durch den harten Winter dürften auch die Heizkosten für die Deutschen höher ausfallen als in den Vorjahren. Auch merkt man an, dass in vielen Regionen die unterirdischen Speicher nur noch zu weniger als 5 Prozent gefüllt sind.

Wenn ein Füllstand von unter 60 Prozent erreicht ist, gehe laut Angaben der Zeitung die Fähigkeit der Anlagen zur Ausspeisung des Gases deutlich zurück. Sollte in einer solchen Situation ein Ausfall einer Pipeline (Import) stattfinden, könnten dadurch die druckschwachen Speicher die fehlenden Erdgasmengen nicht mehr schnell genug ausgleichen, heißt es.

Etwa 16,5 Millionen Wohnungen in Deutschland werden mit Erdgas beheizt, wobei die inländisch-deutsche Stromproduktion zu rund 11 Prozent von Erdgas-Kraftwerken abhängen würde. Verschiedene Vertreter der Gasindustrie warfen der deutschen Politik unterdessen vor, die Thematik der Versorgungssicherheit beim Erdgas zu stark zu vernachlässigen.

Der Geschäftsführer des Gasnetzbetreibers Open Grid Europa sagte zur Sache: "Die früheren integrierten Unternehmen waren für Handel, Speicherung und Transport umfassend verantwortlich". Wegen der von der Europäischen Union (EU) verlangten Entflechtung der Gaskonzerne würde heute keiner der Beteiligten die Versorgungssicherheit in Deutschland mehr garantieren können.

  
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