Deutsche Forscher finden Ursache für Arsen in Bieren


(C) austinevan, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Forscher aus Deutschland hätten nun nach eigenen Verlautbarungen ein "Rätsel" lösen können, bezgl. Bier und warum in diesem Spuren von Arsen vorkommen kann. Das als hochgiftig geltende Schwermetall gerät demnach über das Filtermaterial Kieselgur in das Bier, heißt es seitens der Forscher der Technischen Universität von München.

Die Ergebnisse wurden auf der Chemiker-Konferenz im US-amerikanischen New Orleans vorgestellt. Sorgen machen müssten sich Biertrinker jedoch nicht, was das Arsen anbelangt. Der Brauexperte Mehmet Coelhan sagte, dass man eher die Gefahr einer Alkoholvergiftung sehen sollte, diese würde eher "real" sein.

Schon seit geraumer Zeit ist bekannt, dass einige Biere höhere Werte an Arsen aufweisen als das zum Brauen verwendete Wasser. Doch über die Ursache hätten Wissenschaftler seit längerer Zeit gerätselt, wie es nämlich zum Anstieg des Arsenwertes kommt. Die Forscher aus Deutschland hatten Proben von 140 in Deutschland verkauften Bieren auf Spuren aus Arsen und Blei hin untersucht.

Auch andere unerwünschte Schadstoffe wie Pestizide wurden mit einbezogen. Diese könnten ggf. aus dem für das Brauen verwendeten Getreide stammen. Man stellte Arsenwerte fest, welche über dem WHO-Richtwert (WHO = Weltgesundheitsorganisation) von 10 Milligramm pro Liter lagen. Dieser Wert gilt dabei für Trinkwasser, für Bier selbst gibt es keinen Grenzwert.

Bei den Untersuchungen bezog man sämtliche beim Brauen verwendete Zutaten und Materialien mit ein. Beim Arsenproblem stieß man schließlich auf die Filter aus Kieselgur. Jene werden von Brauereien genutzt, um so bestimmte Biere von Schwebstoffen zu befreien und das Bier kristallklar zu machen. Kieselgur ist eine weißliche, pulverförmige Substanz, welche hauptsächlich aus den Siliciumdioxidschalen (Schalen urzeitlicher Algen) fossiler Kieselalgen besteht.

Mehmet Coelhan, der die Untersuchung leitete, erklärte zu den Filtern: "Die Tests ergaben, dass einige Kieselgur-Proben Arsen abgeben". Dabei betonte er auch, dass die Wahrscheinlichkeit recht gering ist, vom Genuss von Bieren krank zu werden, welches über diese Methode gefiltert wurde. Die meisten Formen des über die Nahrung aufgenommenen Arsens werden über den Urin ausgeschieden und die Urinkonzentration kann durch den einmaligen Verzehr von stark arsenhaltigen Schalentieren um einen Faktor von 50 bis 100 ansteigen.

  
Bücherindex Bild Link