Kohl: Deutscher EX-Kanzler ging Politiker an


(C) Christliches Medienmagazin pro, 2009, Bild: Wikipedia (CC BY 2.0)

Der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl sei nach eigenen Darstellungen bis 1998 Kanzler geblieben, da er daran gezweifelt hätte, dass sein potenzieller Nachfolger Wolfgang Schäuble die Einführung des Euros durchsetzen würde.

Im deutschen Magazin Spiegel zitiert man Kohl: "Das hätte der [Schäuble] nicht gepackt". Demnach hätte es Schäuble „an Potenz gemangelt“. Ursprünglich hätte Kohl ihn aber als Nachfolger vorgesehen. In der damaligen schwarz-gelben Koalition sei Kohl damit jedoch weitgehend allein gewesen, sagte er.

Er hielt es deshalb für möglich, dass Schäuble in einer geheimen Abstimmung nicht genug Stimmen für die Kanzlermehrheit bekommen würde. Vor den damaligen Bundestagswahlen im Jahr 1998 hätten angeblich viele in der CDU erwartet, dass Kohl abtreten wird und so Platz für Schäuble macht.

Jene Äußerungen von Kohl sollen aus einem Interview stammen, welches ein Doktorand im Jahr 2002 mit ihm geführt hätte und aufzeichnete. Auch äußerte sich der EX-Kanzler Kohl hier angeblich abfällig über diverse Lichtgestalten der deutschen Politik.

So bezeichnete er den EX-Präsidenten Richard von Weizäcker als einen der größten Anpasser in der Geschichte der Republik. Die Liberale Hildegard Hamm-Brücher bezeichnete er als schreckliche Dame aus München. Diese würde wie eine Halbwilde durch die Gegend geifern.

Der bei den Grünen abgetauchte Politiker Joschka Fischer sei zutiefst antisemitisch. Der langjährige Schatzmeister der CDU, Walther Leisler Kiep, sei korrupt und der ehemalige Minister Burkhard Hirsch (FDP) "hinterhältig, verlogen und scheinheilig".

Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte Kohl (CDU), dass er am liebsten nochmal selbst in der Politik mitmischen wolle. Hier merkte Kohl am bayerischen Tegernsee auch an: "Wissen Sie, als Bub bin ich am Kriegsende zu Fuß von Berchtesgaden nach Ludwigshafen gelaufen. Wir mussten dabei auch Essen stehlen, um zu überleben".

  
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