Italien - Monti: Regierung wird Rechnungen von 40 Milliarden bezahlen


(C) Zinneke, 2012, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Der am Boden liegenden Wirtschaft von Italien soll nun mit der Begleichung von ausstehenden Rechnungen geholfen werden. Italienischen Medienberichten zufolge hat das ital. Kabinett die Überweisung von insgesamt 40 Milliarden Euro an private Unternehmen gebilligt.

Die Zahlungen sollen demnach in den kommenden zwölf Monaten vollzogen werden, teilte der immer noch im Amt befindliche Ministerpräsident Mario Monti mit. Ab Montag der kommenden Woche könne das Geld anfangen zu fließen, gab er zu verstehen.

Seinen und jenen Angaben des Finanzministers Vittorio Grilli zufolge stand der italienische Staat schon im Jahr 2011 mit 80 Milliarden Euro bei der Privatwirtschaft in der Schuld. Man verwies auf Schätzungen von Banken, wonach sich der gesamte Ausstand mittlerweile auf mehr als 100 Milliarden Euro belaufen soll.

Dies würde eine nicht akzeptable Situation sein, welche immer größere Ausmaße angenommen hat, sagte Finanzminister Vittorio Grilli. Die Neuverschuldung, durch die Zahlung der 40 Milliarden Euro, soll von den zuvor eingeplanten 2,4 Prozent auf 2,9 Prozent des BIP (Bruttoinlandsproduktes) ansteigen.

Damit würde man nach derzeitigen Einschätzungen, sollte dieser Wert von 2,9 Prozent eingehalten werden, nur knapp unter der EU-weit zulässigen drei Prozent-Marke liegen. Nach einer Rezession (Wirtschaftswachstum) von 2,4 Prozent in 2012 rechnet man seitens der Regierung für 2013 mit einer weiteren Schrumpfung um 1,3 bis 1,7 Prozent.

Italien steckt zudem politisch in einer Krise. Bei der Wahl Ende Februar konnte keines der Lager eine ausreichende Mehrheit einfahren. Montis eigenes Bündnis zog nur recht knapp in das Parlament ein. Der ehemalige EU-Kommissar und Goldman Sachs'ler Monti führt seither trotzdem die Amtsgeschäfte in Italien weiter.

  
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