RBS: Kläger wollen bis zu vier Milliarden Pfund


(C) ell brown, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Mit Blick auf die RBS (Royal Bank of Scotland), steht dieser nun ein durchaus teurer Rechtsstreit ins Haus. Medienberichten zufolge haben etwa 12.000 Einzelpersonen und rund 100 Institutionen die Bank verklagt, wegen mutmaßlicher Irreführung.

Man wirft der Bank vor, dass sie über ihren finanziellen Zustand, während einer Aktienemission 2008, die aktuellen oder einstigen Aktionäre getäuscht haben soll. In den damaligen Prospekten zur Bezugsrechtsemission seien wichtige Informationen verschwiegen worden, schreibt man in der beim Londoner High Court eingereichten Klage.

Wegen der entstandenen Verluste fordert man seitens der Kläger bis zu vier Milliarden britische Pfund von der Bank. Verklagt werden dabei der ehemalige Vorstandschef Fred Goodwin, der ehemalige Chairman Tom McKillop, der ehemalige Leiter des Investment Banking, Johnny Cameron, sowie der ehemalige Finanzdirektor Guy Whittaker.

Rückblickend auf das Jahr 2008 hatte die Royal Bank of Scotland (RBS) dort im Juni eine Kapitalerhöhung von rund zwölf Milliarden Pfund eingesammelt. Damit wollte sich die Bank gegen die abschwächende Konjunktur wappnen. Im Vorjahr (2007) hatte man außerdem die niederländische ABN Amro übernommen.

Nach der am Mittwoch beim Londoner High Court eingereichten Klage wollten weder die Bank noch deren Anwälte einen Kommentar gegenüber der Presse abgeben. Auch die EX-Manager der Bank waren vorerst nicht für einen Kommentar erreichbar. Die RBS wolle nicht sagen, wer die vier Personen vertritt. Bereits in der Vorwoche hatte eine Klägergruppe von 21 Institutionen eine ähnliche Klage beim High Court eingereicht. Auch dazu wollte sich die Royal Bank of Scotland nicht äußern.

Im April des Jahres 2008 hatte die RBS eine Kapitalerhöhung angekündigt und im gleichen Monat noch ein neues Prospekt veröffentlicht. Nur einige Monate später, im Oktober des gleichen Jahres, musste die Bank vom Staat vor dem Zusammenbruch gerettet werden. In 2008 schloss die RBS mit einem Verlust von 28 Milliarden Pfund ab. Aktuell hält der Staat noch 81 Prozent an der Royal Bank of Scotland.

  
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