Deutschland: Schulden der säumigen Versicherten immer höher


(C) Dirk Vorderstraße, 2012, Bild: Wikipedia (CC BY 3.0)

Da die säumigen Beitragszahler in der deutschen gesetzlichen Krankenversicherung immer höhere Schulden auftürmen, sollen die häufig überschuldeten Versicherten durch ein neues Gesetz entlastet werden. Die Außenstände der Selbstzahler erhöhten sich demnach im letzten Jahr um gut 600 Millionen Euro, heißt es in einer Aufstellung des GKV-Spitzenverbands.

Bei den sogenannten Selbstzahlern handelt es sich meist um Freiberufler. Die Gesamtschulden stiegen laut den GKV-Daten von 1,53 Mrd. Euro im Januar 2012 auf 2,15 Mrd. Euro im Januar 2013 an. Von diesen seien jedoch 1,27 Mrd. Euro als befristet eingestuft worden. Da es in diesen Fällen geringe Erfolgsaussichten geben würde, was die Eintreibung angeht - so wurden entsprechende Maßnahmen ausgesetzt.

Bei den restlichen 872 Millionen Euro bemühe man sich seitens der Kassen darum, das Geld doch noch einzutreiben. In der kommenden Woche soll nun (voraussichtlich) der Gesetzentwurf des deutschen Bundesgesundheitsministers Daniel Bahr (FDP) beraten werden, der das Problem der säumigen Beitragszahler aufgreift.

Mit dem Gesetz sei vorgesehen, dass der monatliche Säumniszuschlag von aktuell 5 Prozent auf ein Prozent reduziert wird. Man wolle jedoch keine Anreize schaffen, dass Versicherte ihren Beitrag nicht entrichten, sagte Bahr zur Sache gegenüber der Presse. Man wolle jedoch Menschen helfen, die in "eine Notlage geraten sind", fügte er hinzu. Nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes sind vor allem Personen in der Selbstständigkeit oder von Privatinsolvenz betroffene Personen im Beitragsrückstand.

Anfang März hatte auch die PKV (private Krankenversicherung) Pläne bestätigt, wonach für säumige Beitragszahler ein Notfalltarif eingeführt werden soll. PKV-Direktor Volker Leienbach sagte gegenüber der "Passauer Neuen Presse", dass man mit einem Monatsbeitrag von rund hundert Euro die Grundversorgung sichern könnte.

  
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