(C) Frank A., 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Laut einem Forschungsprojekt könne man voraussagen, ob ein Straftäter nach einer Entlassung wieder straffällig wird oder auch nicht. Forscher des sog. "Mind Research Networks" (mrn.org) könnten eigenen Angaben zufolge die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls mit bildgebenden Daten ermitteln.
Bei dem Verfahren würde impulsives und antisoziales Verhalten zentriert auf dem anterioren cingulären Cortex (ACC) gemessen werden. Dies ist ein Teil des menschlichen Gehirns, in dem Regelverhalten und Impulsivität verarbeitet werden. Das „anterioren cingulären Cortex“ (ACC) gilt dabei als Schnittstelle zwischen Gefühlsleben und Verstand.
Die Erhebung der Forscher aus Albuquerque würde zeigen, dass die Insassen eines Gefängnisses, die eine niedrige Aktivität im ACC aufwiesen, mit einer zweifachen Wahrscheinlichkeit wieder kriminell werden könnten. Laut dem Studienleiter Kent A. Kiehl würden die bisher erzielten Ergebnisse "...erhebliche Auswirkungen für die Zukunft der Strafjustiz und der Täter" bedeuten.
Mit der Untersuchung des Gehirns von Menschen hätte man nicht nur ein passendes Werkzeug zur Hand, um vorhersagen zu können, welche Personen rückfällig werden könnten, sondern bereite dies auch die Möglichkeit dafür, die „Täter effektiver und zielgerichteter zu therapieren“.
Im „anterioren cingulären Cortex“ (ACC) wird das rationale Denken und die soziale Angst ermöglicht, der "Gegenspieler" dieser Hirnregion ist das endogene Opiatsystem (vom Körper selber produzierte opiatähnliche Botenmoleküle). "Dieses Angstsystem [würde dafür sorgen], dass wir auf unserer Suche nach dem höchsten Glück nicht Regeln, Gesetze und Tabus übertreten", sagt etwa der Neurologe und Psychotherapeut Borwin Bandelow zur Sache.
In der Studie (USA) wurden 96 männliche Straftäter untersucht. "Die Ergebnisse dieser Forschung könnten [möglicherweise] dazu beitragen, dass unsere Strafjustiz effizienter gestaltet werden kann", sagte der Studienleiter Kent A. Kiehl abschließend gegenüber Pressetext.
