USA: Schere zwischen Armen und Reichen geht weiter auseinander


(C) uhuru1701, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Der Pulitzer-Preisträger David Cay Johnston errechnete nun für TaxAnalysts, dass die Einkommen der unteren 90 Prozent der US-Bürger zwischen den Jahren 1966 und 2011, mit Berücksichtigung der offiziellen Inflationsrate, um nur rund 59 US-Dollar angestiegen sind.

Im Vergleich stiegen die Jahreseinkommen der reichsten 10 Prozent, im gleichen Zeitraum, um rund 116.071 US-Dollar an. In seinem Beitrag visualisierte er es mit einem Höhenvergleich. Man möge sich vorstellen, dass die 59 US-Dollar 1 Zoll darstellen, also 2,54 Zentimeter.

Im Verhältnis stiegen die Einkommen der oberen 10 Prozent um 168 Fuß an, also 51 Meter. Mit seiner Auswertung wolle Johnston deutlich machen, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht. Auch in anderen Ländern ist dies zu beobachten.

Das Congressional Budget Office hatte bereits im Jahr 2011 eine Studie zur Thematik veröffentlicht. Von deren Seite kam man auf ein Ergebnis, dass die Einkommen des unteren Fünftels der US-Bürger zwischen den Jahren 1979 und 2007 "nominal" um 20 Prozent anstiegen. Im gleichen Zeitraum betrug der Anstieg des Einkommens beim oberen ein Prozent der erfassten US-Bürger 275 Prozent.

Angeblich sei die USA ein Land der Mittelschicht. Mit der Realität hat dies aber nichts mehr zu tun. Die vorherrschenden Unterschiede beim Einkommen sind derart hoch, wie seit fast einem Jahrhundert nicht mehr. Im Jahr 2011 bekamen CEOs in US-Unternehmen etwa 340-mal höhere Einkommen als der Durchschnittsarbeiter. Im Jahr 1980 lag der Unterschied noch beim 42-Fachen.

Laut den offiziellen Daten von Anfang März (2013), stieg die Zahl der sog. Food Stamps Bezieher im Dezember 2012 auf ein neues Allzeithoch mit 47,791996 Millionen Bezieher an. Die Dunkelziffer der Bedürftigen dürfte noch weitaus höher liegen. Um in den Genuss der „Kreditkarten“ (Electronic Benefit Transfer - EBT) für Lebensmittelausgaben zu kommen, müssen arbeitsfähige Erwachsene zwischen 16 und 60 Jahren den Nachweis erbringen, dass sie Arbeit suchen bzw. bereit sind bestimmte Arbeiten zu akzeptieren oder an Weiter- und Ausbildungsprogrammen teilnehmen.

  
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